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Kampfmannschaft

Trotz Schwächephase am Ende auf Rang drei

Trotz Schwächephase am Ende auf Rang drei

Einmal mehr darf man im Lager des SVSF Pottschach mit dem Erreichten im vergangenen Halbjahr zufrieden sein. Nach dem Abstieg aus der 1. Klasse Süd im Sommer 2017 wurde eine neue Marschroute ausgegeben. Die Entwicklung der kleinen Schritte, langfristig statt kurzfristig. Nach eineinhalb Saisonen geht dieser Plan weiter voll auf. Herbst 2017 20 Punkte, im Frühjahr darauf 21 Punkte. Und heuer in der Hinrunde 23 Punkte. Intern gab´s im Sommer personelle Änderungen. Zum bestehenden Kader wurde mit Tibor Pleszkan ein in Wiesmath erfolgreicher Legionär verpflichtet. Ein noch viel wichtigerer Fingerzeig war allerdings die Neuformierung der U23. Gemeinsam mit seinen Jungs wechselte Jürgen Goger von der U17 in die U23. In der Sommervorbereitung schöpfte Pottschach plötzlich aus dem Vollen. Das kam auch der KM zu Gute, denn der Konkurrenzkampf war plötzlich voll angeheizt worden. Nach sechs Testspielen (Bilanz 2-2-2) wartete zum Auftakt ein mehr als schweres Programm auf die Mannsfeldner-Elf. Mit Mönichkirchen und Neunkirchen bekam es der SVSF mit der Nummer drei und Nummer zwei der abgelaufenen Saison zu tun. Letzte Saison holte man in den vier Duellen null Punkte. Jetzt konnte die Mannschaft zeigen, ob sie sich weiterentwickelt hatte.

 

Und wirklich: Spiel 1 in Mönichkirchen war nicht von schlechten Eltern. Nach 18 Minuten führte der SVSF beim Titelmitfavoriten mit 2:0, zweimal blitzschnell gekontert, zweimal legte Kevin Senft für Philipp Stögerer auf. Die Herrlichkeit hielt nicht lange an: Mönich glich bald zum 2:2 aus. Die Partie spitzte sich nun zu. Zuerst war Pottschach dran. Zuerst staubte Kevin Senft kurz vor der Pause zum 3:2 ab, gleich nach Wiederbeginn besorgte der 15-jährige Debütant Dominik Slukan nach Senft-Flanke per Kopf das 4:2. Das Ganze nach 51 Minuten. Dennoch wurde es nichts aus drei Punkten, weil zum einen Mönich seine Offensivqualitäten auspackte und zum anderen der SVSF mit Geschenken, die teilweise an die Vorsaison erinnerten, mithalf. Das 4:4 war am Ende reell, der Anfang war getan.

 

Und die Mannsi-Boys setzten sofort nach: Heißes Wetter, heißes Derby gegen den Vizemeister aus Neunkirchen. Pottschach kämpferisch 90 Minuten lang bärenstark, defensiv sehr ordentlich und wenn einmal was durchging, war Goalie Klaus Lechner auf dem Posten. Auch nach dem 0:1-Rückstand (20.) ließ sich der SVSF nicht aus der Ruhe bringen. Nur sieben Minuten später besorgte Kevin Senft den 1:1-Ausgleich. Bis ins Finish setzte der SVSF die vom Trainer ausgegebene Taktik perfekt um, ehe der „Man of the Match“ ein weiteres Mal aufdrehte. Von der Mittellinie weg setzte Kevin Senft zu einem Solo an, der Abschluss passte perfekt. Der SVSF-Anhang jubelte frenetisch, es sollte DAS Highlight der Herbstsaison. Kein anderes Team schaffte es, dem späteren Herbstmeister eine Niederlage beizubringen.

 

Kurios das Auswärtsmatch in Puchberg, das länger dauern sollte als geplant. Nach 64 Minuten war Schluss. Das Flutlicht war ausgefallen und konnte nicht mehr in Schuss gebracht werden. Bis zu jenem Zeitpunkt führte Pottschach mit 2:0. Erneut es war Kevin Senft, der mit einem Doppelpack (23., 27.) den Unterschied ausmachte. Pottschach agierte kompakt. Schade, dass Philipp Egger nur an die Latte schoss (54.). Mit einem 3:0-Vorsprung hätte man die Austragung der Restspielzeit etwas ruhiger erwarten können. Das Warten sollte sogar noch länger andauern, denn wenige Tage später war auch in der Moving-Arena nicht an ein Spiel zu denken. Starke Regenfälle verhinderten die Austragung des Heimderbys gegen Schlöglmühl. Bereits zu diesem Zeitpunkt musste Pottschach auf die Dienste von Tibor Pleszkan verzichten, der aus privaten Gründen nach nur zweieinhalb Spielen (in Puchberg war er noch dabei) seine Zelte bei uns abbrach. Sein Kompagnon Szabolcs Fekete folgte ihm nur eine Woche später, nachdem er sich beim Aufwärmen in St. Egyden verletzte und man sich gemeinschaftlich entschloss, fortan ohne Legionäre weiterzumachen. Keine schlechte Entscheidung, wie sich später herausstellte.

 

Der nächste Gegner wieder ein Spitzenteam. St. Egyden bat die Pottschacher zum Tanz und war ganz gut vorbereitet auf die Stärken unserer Jungs. In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit machten Kleinigkeiten den Unterschied aus. Der SVSF nutzte seine beiden aussichtsreichen Gelegenheiten nicht, der Gastgeber erwies sich dafür umso effizienter. Zur Pause 0:2 hinten, fiel dem SVSF lange Zeit nur wenig ein. Erst im Finish schöpfte der mitgereiste Anhang Hoffnung. Kevin Senft verkürzte nach super Vorarbeit von Dominik Slukan zum 1:2. Im Finish fehlten die zündenden Ideen, konsequente St. Egydener ließen nichts zu und machten selbst kurz vor Schluss mit dem 3:1 den Deckel drauf. Erste Niederlage nach fünf ungeschlagenen Spielen. Auf die nächste Niederlage musste man wieder längere Zeit warten…

 

Zuerst hieß es, die 26 übriggebliebenen Minuten in Puchberg nachzuspielen. Das Nachsitzen verlief erfolgreich. Pottschach ließ nichts zu und spielte das 2:0 trocken und unspektakulär nach Hause. Mitte September lud der SVSF zum Trachten-Frühschoppen. Die Mannschaft präsentierte sich pünktlich zum Fest wieder sehr zünftig. Bereits in der 4. Minute brachte Philipp Egger die Seinigen in Führung. Eine halbe Stunde war Pottschach das klar bessere Team, ehe man den Faden verlor und stark in die Saison gestartete Natschbacher stark werden ließ. Die Rechnung folgte prompt: Kurz nach Wiederbeginn glich der Gast verdient zum 1:1 aus. Die Partie nun auf der Kippe: Der SVSF bestand den Charaktertest aber. In der letzten halben Stunde erlangte man wieder Kontrolle über Ball und Gegner. Tore von Philipp Stögerer (68.) und Senkrechtstarter Dominik Slukan (74.) sicherten einen am Ende verdienten Heimsieg.

 

Weiter ging die Reise. Das Auswärtsspiel bei den katastrophal gestarteten Schottwienern stand an. Der FCS kehrte in diesen Wochen wieder in die Erfolgsspur zurück. Der SVSF tat sich 70 Minuten lang schwer, die Oberhand zu gewinnen. Zweimal war man in Führung gegangen, beide Male egalisierten hartnäckige Schottwiener den Rückstand. Erst im Finish wurde Pottschach seiner Favoritenrolle gerecht. Mit einem Kunstschuss brachte Gerhard Egger den SVSF in Führung (72.), defensiv anfälligen Gastgebern schenkte man in den Schlussminuten noch zwei weitere Treffer ein. Der SVSF nach dem Sieg nach Verlustpunkten gerechnet die Nummer eins der Liga…

 

Ausgerechnet jetzt meldeten sich die Lokalrivalen aus Ternitz zum Derby in der Moving-Arena an. Nach dem bitteren 1:2 im vergangenen Mai (die erste Derbypleite überhaupt) war Wiedergutmachung angesagt. Diese gelang, den Grundstein zum Sieg legte man in der Anfangsphase. Zwei ruhende Bälle von Gerhard Egger sorgten für das 1:0 und 2:0. Zuerst traf ein Ternitzer per Kopf ins eigene Kreuzeck, wenig später brachte Kapitän Philipp Stögerer den Ball zum 2:0 im Tor unter. 15 Minuten waren gespielt. In der Folge verwaltete Pottschach den Vorsprung, tat sich dabei mit Fortdauer der Partie aber immer schwerer. Ternitz übernahm das Kommando und verkürzte gleich nach der Pause per Elfmeter auf 1:2. Mehr war dem Rivalen nicht vergönnt, weil Pottschach den Gegner bis zum Ende trotz Überlegenheit erfolgreich vom eigenen Tor fernhielt. Derbysieger!

 

Die Pottschacher in dieser Phase der Meisterschaft nicht mehr ganz mit jener Selbstverständlichkeit. Das wohl schwächste Spiel der Hinrunde unterlief den Pottschachern in Grünbach. Die frühe 1:0-Führung durch Philipp Stögerer wirkte wie Gift für die Pottschacher Kicker. Von nun an gelang nur mehr wenig, dafür wurden die Grünbacher Außenseiter immer mutiger. Konsequenzen gab´s vorerst keine. Nach Wiederbeginn scheiterte Stögerer mit einem Elfmeter am SVG-Keeper. Nachdem Kevin Senft per Traumabschluss das 2:0 erzielte, schien der SVSF auf dem Weg zu einem glanzlosen Sieg, ehe der vermeidbare Anschlusstreffer für neue Spannung sorgte. Pottschach überstand die Partie mit einem blauen Auge…

 

Mit dem Heimmatch gegen Scheibling stand das nächste Spitzenspiel vor der Tür. Der SVSF präsentierte sich wieder deutlich besser und stärker. In einer temporeichen Partie ging es hin und her. Der SVSF fand vor dem Seitenwechsel die besseren Chancen vor. Lohn für die Bemühungen war das frühe 1:0 gleich nach Wiederbeginn durch Kevin Senft (47.). In der Folge sollten die Gäste aus Scheiblingkirchen immer stärker werden. Der 1:1-Ausgleich (62.) muss als verdient angesehen werden, im Finish rettete die Stange die Pottschacher vor einer Niederlage. Mit dem Punkt konnte man in der Moving-Arena gut leben…

 

Es sollten die letzten Punkte für längere Zeit werden. Das Gastspiel in Willendorf veränderte den Charakter der Hinrunde nachhaltig. In der ersten Halbzeit war die Mannsi-Truppe das bessere Team und führte auch verdient mit 1:0. Nach Wiederbeginn drehte sich das Blatt allerdings. Billige Gegentreffer, gleich drei davon, zwischen der 50. und 61. Minute, ließen Pottschach mit 1:3 in Rückstand geraten. Der SVSF sollte in Hälfte zwei komplett die Kontrolle verlieren. Man versuchte es zumeist mit unlauteren Mitteln. Der 2:3-Anschlusstreffer durch Michi Kleinander kam viel zu spät, zu allem Überdruss kassierte Kevin Senft nach Spielende die rote Karte und fehlte dem SVSF für die nächsten beiden (wichtigen) Spiele…

 

Drei Heimspiele blieben am Ende über, das erste davon das Nachtragsspiel gegen Schlöglmühl. Diese hatten sich überraschenderweise als Spitzenteam etabliert und so traten sie auch in der Moving-Arena auf. Nach nur 30 Sekunden geriet der SVSF in Rückstand. Danach brauchte man ein wenig, spätestens im Finish der ersten Hälfte war der SVSF nahe dran am 1:1. Ein Stangenschuss vor der Pause, zwei weitere Topchancen nach Wiederbeginn. Der Ausgleich wäre längst fällig gewesen, so aber hieß es nach einem Eckball in der 82. Minute 0:2. Das 1:2 (91.) kam wie schon in Willendorf zu spät. Niederlage Nummer zwei in Folge. Zwei Tage später sollte Howodo in Pottschach antanzen, mussten sie aber nicht, weil die Moving-Arena nach Regenfällen unter Wasser stand.

 

Wenige Tage später ging´s dann wieder. Gegner Hochwolkersdorf hatte sich in den letzten Wochen in der Tabelle emporgearbeitet und sie ließen sich auch vom SVSF nicht stoppen. Dabei sah es bis knapp vor der Pause verheißungsvoll aus. Dominik Slukan hatte die Rot-Weißen in der 40. Minute in Führung gebracht. Kurios: Nach nur 47 Minuten stand es leider 1:3. Ein Doppelschlag in der 43. und 44. Minute, dazu ein Treffer wenige Sekunden nach Wiederbeginn. Pottschach war bedient. Die folgende Druckphase hielt lediglich bis zum entscheidenden Gegentreffer zum 1:4. Pottschach zum dritten Mal in Serie geschlagen. Die lange fast perfekte Hinrunde schien in einer Enttäuschung zu enden.

 

Mit Betonung auf „schien“. Denn nur zwei Tage nach dem 1:4 gegen Howodo schlug Pottschach eindrucksvoll zurück. Hochneukirchen konnte nach einer konzentrierten Vorstellung gleich mit 5:1 geschlagen werden. Mitte der ersten Halbzeit brachten der eben zurückgekehrte Kevin Senft sowie Philipp Egger (mit einem Traumfreistoß) das Selbstvertrauen wieder zurück. Nach Wiederbeginn machte Pottschach schnell den Deckel drauf. Am Ende jubelten erleichterte Pottschacher Fans über einen erfolgreichen Abschluss und Rang drei in der Abschlusstabelle…

 

13 Mann hoch war der Stamm, mit dem Trainer Manuel Mannsfeldner in fittem Zustand arbeiten konnte. Dazu erarbeitete sich der eine oder andere Junge mit guten Leistungen in der U23 Einsätze in der KM. Wichtigster Akteur in der Hinrunde war sicherlich Kevin Senft, der mit 11 Toren und 8 Assists (in elf Spielen) nur schwer zu halten war. In der Offensive leistete Philipp Stögerer mit neun Toren und sechs Assists einen wertvollen Beitrag. Der Shooting-Star der Hinrunde war sicherlich Dominik Slukan, der das Upgrade von der U17 in die KM problemlos in die Tat umsetzte und mehrere Talentproben ablieferte (5 Tore, 3 Assists). Am anderen Ende der Erfahrungsskala war Peter Fahrner ein verlässlicher Baustein in der Abwehr, Marvin Wellisch meldete sich nach langer Verletzungspause mit guten Leistungen in der Viererkette zurück. Nach überstandenen Verletzungen erkämpften sich auch Marco Kainrath und Florian Mayrhold wertvolle Stammplätze. Der sportliche Leiter Klaus Lechner hielt auch als „Handschuh“ die Fäden beziehungsweise Bälle fest in der Hand. Die beiden Egger-Brothers Gerhard und Philipp sorgten im Pottschacher Mittelfeld für Recht und Ordnung. Der ansonsten zu handzahme Helmut Ratzinger war mit sechs gelben Karten in zehn Einsätzen einer der „Bad Boys“ der Liga. Zu guter Letzt ließen sich auch die Außenverteidiger Messi Lechner (von einem Bänderiss im Knöchel) und Michi Kleinander (erzielte beim 5:1 gegen Hochneukirchen einen der schönsten Treffer der Hinrunde) nicht stoppen. Schnell Geschichte waren die beiden ungarischen Legionäre Tibor Pleszkan (eigentlich schade um ihn, wäre sehr wertvoll gewesen) und Szabolcs Fekete (war nur im letzten Frühjahr eine Verstärkung). Auch Comebacker Erkin Orhan trat die Winterpause früher an, um sich für das kommende Frühjahr wieder in Form bringen zu können. Toni Bektesi erwies sich als wichtiger Standby-Verteidiger. Serhat Celik, David Puhr, Pazi Fischer und Lük Klammer von den „älteren Jungen“ verdienten sich Kurzeinsätze. Dazu verhalf Coach Mannsi auch den „Rookies“ Görkem Orhan, Kilian Posch und Lukas Buchegger zu deren Debüts in der KM. Eine Tatsache, die die SVSF-Familie stolz machen kann: KM und U23 bestehen ausschließlich aus Eigenbauspielern. Der SVSF Pottschach geht als Vorzeigeverein ins 99. Jahr seines Bestehens…

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