Der SVSF Pottschach lehrte seinem Gegner zu Halloween das Fürchten und gewann in der schwer einzunehmenden Festung Wiesmath gleich mit 4:0. Während die Wiesmather ihre erste Heimniederlage nach 14 Monaten und 17 ungeschlagenen Spielen kassierten, feiert Pottschach die Verteidigung der Tabellenführung.
Keine einzige Wolke war am Wiesmather Himmel zu erkennen, Spielverderber war jedoch der (eisige) Wind, der Zuschauern und auch dem SVSF (in Halbzeit eins) zu schaffen machte. Es war der Hausherr, der sofort das Kommando übernahm. Schon in der zweiten Minute tauchte Buranyi allein vor Dominik Peinsipp auf, Peinsipp gewann das Duell aber (2.). Die Bock-Elf tauchte erstmals in der 8. Minute vor dem gegnerischen Tor auf. Nach einer Hereingabe durch Daniel Kleinander kam Martin Dorner am kurzen Eck zum Abschluss, verzog aber. Mit dem Wind im Rücken machte Wiesmath in der Folge das Spiel. Die Abstöße und Ausschüsse von Dominik Peinsipp, die ansonsten ziemlich weit geraten können, fielen diesmal noch vor der Mittellinie wieder kerzengerade herunter. Pottschach war zumeist mit Abwehrarbeit beschäftigt. Nach einem eher harmlosen 60m-Freistoß, den Dominik Peinsipp fast unterschätzt hätte (15.), erarbeiteten sich die Heimischen Chancen: In der 24. Minute nahm sich Buranyi einen Lochpass schlecht mit, dabei wäre er wirklich aus toller Position gestartet. Drei Minuten später übernahm Tasic nach einem Eckball am kurzen Eck direkt, der Ball konnte zur Ecke geklärt werden (27.). Und in der 36. Minute landete ein Kopfball von Kornfeld nach Cornerhereingabe auf dem Tor. Die letzte gute Gelegenheit der ersten Hälfte fand der SVSF vor: Nach einem schnellen Konter spielte Philipp Stögerer seinen Gegenspieler mit einem Haken aus, schoss dann aber knapp am langen Eck vorbei (43.).
Halbzeit zwei begann für den SVSF Pottschach mit einer Schrecksekunde: Peter Fahrner verschätzte sich bei einem weiten Ball völlig, J. Schwarz lief allein auf Dominik Peinsipp zu, schoss diesen aber an (50.). Glück für Pottschach! Auf der Gegenseite plötzlich aber auch Pottschach brandgefährlich: Es war Kevin Senft, der halblinks allein auf den Keeper zulief, den Ball aber einen Meter neben das Tor setzte. Die Partie nun auf der Kippe, die Minute 62 sollte die weitere Richtung vorgeben.
0:1 (62.): Erkin Orhan erkämpft einen Ball an der Mittellinie, schickt Zoki Radulovic auf die Reise. Dieser kann den Ball nach ein paar schnellen Schritten rechts auf Slobodan Mazic weiterleiten. Dieser bringt die Flanke zur Mitte, wo Philipp Stögerer einschussbereit steht und das Leder mit einem wuchtigen Kopfball im Tor unterbringt.
Damit war klar: Wiesmath musste kommen. Während die Gastgeber die zündende Idee nicht hervorkramen konnten, waren es die Pottschacher, die nun das Heft in die Hand nahmen. In der 71. Minute war es erstmals knapp, als Zoki Radulovic an der Außenlinie einen Ball erkämpfte und dann nach einem Solo vom 16er knapp neben das Tor schoss. Die 79. Minute brachte Pottschach den Sieg einen weiteren Schritt näher.
0:2 (79.): Freistoßflanke von Slobodan Mazic in den Strafraum, Wiesmath-Keeper Sanz kriegt das Leder nicht zu fassen, lässt den Ball aus, Martin Dorner muss nur mehr ins leere Tor einschießen. Die Heimischen wollten womöglich ein Tormannfoul gesehen haben.
Den Pottschachern war´s wurscht, denn angetrieben vom heiß gelaufenen SVSF-Anhang setzte Pottschach im Finish an, dem angeschlagenen Gegner den Todesstoß zu versetzen. Kevin Senft schoss in der 81. Minute nach schöner Einzelaktion noch daneben, in der 85. Minute fiel jedoch das dritte Tor.
0:3 (85.): Wieder eine mustergültige Flanke von Slobodan Mazic, diesmal ist es Zoki Radulovic, der das Gerät per Kopf unter die Latte befördert.
Es folgte die Zugabe in der 90. Minute.
0:4 (90.): Pottschach kontert noch einmal, Slobodan Mazic narrt zwei Gegenspieler an der Cornerlinie und bringt dann die butterweiche Flanke auf den Elfer, wo der soeben eingewechselte Michi Kleinander völlig blank steht und kontrolliert per Kopf ins rechte Eck trifft.
Schluss! Was für ein Triumph für den SVSF Pottschach nach einer mehr als schwierigen ersten Hälfte, in der man zumeist mit Reagieren beschäftigt war. Erst mit dem Führungstreffer zum 1:0 bekam die Bock-Elf Oberwasser. In der letzten halben Stunde funktionierte dann wirklich alles, war dann auch die in den letzten Wochen womöglich etwas verloren gegangene Leichtigkeit wieder da. Ein Lob an die gesamte Mannschaft für eine kämpferisch starke und disziplinierte Darbietung. Wermutstropfen: Für das Weissenbach-Heimspiel in zwei Wochen (nächstes Wochenende ist der SVSF spielfrei) sind Martin Dorner und Meni Marku wegen der fünften gelben Karte zum Zuschauen verurteilt.
SVSF: Peinsipp, D. Kleinander, Bock, Fahrner, Marku, Mazic, Dorner, Orhan, Senft (88. M. Kleinander), Radulovic (87. Wellisch), Stögerer (83. Krenmayr).
Tore: 0:1 (62.) Stögerer (A: Mazic), 0:2 (79.) Dorner (A: Mazic), 0:3 (85.) Radulovic (A: Mazic), 0:4 (90.) M. Kleinander (A: Mazic).
GK: Wiesmath (30. Schwalbe, 45. Foul, 80. Kritik, 84. Foul); Dorner (14. Foul), Fahrner (40. Foul), Marku (76. Foul).
SR Pehlivan, Köse: in Ordnung, denn die Partie war wirklich schwer zu pfeifen.
Sportanlage Wiesmath, 150 Zuschauer.
Fotos: Günter Benisek und Jürgen Schneider.