Bis hier auf der Webseite wieder von Spielen berichtet werden kann, dauert es wohl noch ein wenig. Also müssen wir uns wieder ein wenig die Zeit vertreiben. Die neue Serie heißt „SVSF-Legends“. Für die Premiere hat sich der Obmann einen Spieler ausgesucht, der seine Karriere ausgerechnet in der Corona-Pause beendet hat. BERNHARD STIX, geboren am 29. März 1989!
Stixi. Was ist deine erste Erinnerung an den SVSF?
„Meine erste Erinnerung? Das war, als ich im Kindergarten mit dem Hömal (Anmerkung: gemeint ist Helmut Ratzinger) beschlossen habe, dass wir Fußballer werden. Meine Eltern hatten gleich eine Riesenfreude mit meiner Idee. Für meinen Papa ist dann klarerweise eh nur der SVSF Pottschach in Frage gekommen. Dafür bin ich ihm bis heute dankbar. Er hat mich auch zum ersten Training gebracht, dort hat es mir gleich super gefallen, und so war der Grundstein für 26 Jahre Vereinsfußball gelegt.“
StaStixtik: Stixi im Nachwuchs
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Angemeldet: zu Schulbeginn 1995
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Erste Saison 1995/96 unter Richard Pichler, Horst Hornung & Rudi Puhr
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1996/97 Meister in der U9 (17 Siege, 1 Remis), mit dabei waren auch die späteren KM-Spieler Helmut Ratzinger, Rene Breitenecker, Marcus Hecher, Gerald Böck und Markus Scheifinger
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1999/00 zweiter Meistertitel mit der U11 (19 Siege, 1 Niederlage), hier war dann zu den Vorhergenannten auch Erkin Orhan mit dabei (Trainer Gerry Reisenbauer, Co Christoph Lerchbacher)
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Vizemeistertitel 1997/98 (U10), Herbstmeistertitel in der regionalen NK-Gruppe 1998 (U10), 2001 (U14) und 2002 (U16)
Stichwort Nachwuchs. Was fällt dir dazu ein?
Der Nachwuchsbereich ist in Pottschach ein sehr guter. Das sieht man nicht nur an den besonderen Ausreißern wie Grillitsch oder Spendlhofer, was ich übrigens sehr cool finde, dass solche Leute aus dem Verein herausgekommen sind, sondern auch an den zig anderen Spielern, die dann den Sprung in eine höhere Liga geschafft haben.
Am 11. März 2007 hast du deine Premiere (gleich in der Startelf) beim 1:1 in Hochwolkersdorf gefeiert. Mittlerweile sind 216 Spiele zusammengekommen. Was waren deine größten Erfolge?
Mein größter Erfolg war der Meister 2015 unter „Bock-Führung“, und das, obwohl ich aufgrund meiner Kreuzbandverletzung kein Spiel aktiv mitmachen konnte. Ich war zwar im Trainingsbetrieb mit von der Partie, aber für ein Spiel wäre es einfach zu früh gewesen. Aber bist narrisch, des woa a Meisterfeier! Sicherlich auch als großen Erfolg sehe ich die Zeit unter Trainer Mani Hecher, als wir uns ein paar Saisonen lang mit sehr viel Kampf, Herz und Zusammenhalt in der 1. Klasse Süd gehalten haben.“
Und deine größte Enttäuschung?
Sicher der Kreuzbandriss 2014 (Anmerkung: 24. Mai beim 5:3-Sieg in Neunkirchen) zum blödesten Zeitpunkt. Trainer Bock hatte mich ein paar Monate davor zum Käpt´n befördert und es war grad alles im perfekten Aufbau Richtung Meistertitel 2015, wo ich natürlich gern mitgespielt hätte, aber das passiert leider…
Am 19. Oktober 2019 hast du nach genau sieben Jahren Pause wieder ein Tor in der KM erzielt. Welches von deinen neun Toren war das schönste?
Puh, das ist schwierig bei so vielen Toren. Wenn man nicht so ein Knipser ist, dann ist jedes Tor etwas Besonderes. Sehr gut in Erinnerung hab ich noch mein allererstes Tor (Anm.: 4. April 2009) gegen den damaligen Tabellenführer und späteren Meister Katzelsdorf. Es war ein Freistoß zum 3:1-Endstand (Anm.: in der 93. Minute) und wer dabei war, weiß, wie kurios das war. Auch das Siegtor (Anm. am 10. Mai 2009) beim 2:1 in Zöbern war cool. Beide Siege waren eher unerwartete Siege in der Hecher-Ära.
Nach dem Abstieg 2017 bist du für zwei Jahre nach Hirschwang gegangen. Wo siehst du die Unterschiede zwischen den zwei Klubs?
Es sind beides sehr tolle Vereine. Ich bin stolz, Teil von beiden gewesen zu sein. Hirschwang ist ein viel kleinerer, aber mindestens genauso gut abseits des Rasens geführter Verein. Sie sind wegen der Lage halt zum Teil auch ein bisschen abhängig von Spielern von außerhalb. Die zwei Jahre dort waren sicherlich die intensivsten in meiner Kickerzeit. Ich kann mich an eine Wintervorbereitungswoche mit vier Trainings und zwei Spielen erinnern. Insgesamt war es eine tolle Sache und eine super Erfahrung.
Pottschach ist natürlich trotzdem MEIN Verein. Der SVSF polarisiert ganz einfach und zieht jede fußballinteressierte Person an. Der Zusammenhalt im Verein und die Atmosphäre bei den Heimspielen, nicht zu vergessen, wie viele Pottschacher auch auswärts dabei sind, gibt´s in näherer Umgebung kein zweites Mal. Alles in allem waren es 26 gigantische Jahre. Erfahrungen, Ereignisse, Bekanntschaften und Freundschaften, die mich mein weiteres Leben begleiten werden. Es war jede Minute wert.
Schöne Worte. Warum endet die Karriere jetzt?
Probleme mit dem Knie und mit der damit verbundenen Oberschenkelmuskulatur. Fußball spielen ohne Schmerzen im Fuß war in den letzten Monaten nicht mehr möglich. Ich möchte auch nach dem Kicken weiterhin Sport treiben. Wandern, Mountainbiken, Skifahren, am besten schmerzfrei. 26 Jahre sind eh eine ordentliche Zeit. Ich wechsle jetzt auf die andere Seite des Geländers am Sportplatz und weiß endlich bei jeder Spielsituation, wie man es machen hätte sollen. Ich bin ab jetzt einer von den ca. 200 Trainern draußen, die Woche für Woche von draußen coachen…
DANKE STIXI!