Der SVSF Pottschach landete am Samstag Nachmittag einen wichtigen Heimsieg. Der zähe FC St. Egyden wurde mit 4:2 gebogen. Es war ein eindeutiger Arbeitssieg. Mit Zaubern war da nix, eher gingen beide Teams forsch zur Sache. 12 gelbe Karten dokumentieren diese Tatsache, auch wenn Schiri Özmen noch mehr hätte zeigen können.
Der SVSF führte schnell 2:0. Schon in Minute 2 ließ Philipp Stögerer einen Stanglpass von Erkin Orhan durch, Zoran Radulovic schoss nach einem Haken zur schnellen Führung ein. Der SVSF dominierte in den ersten 25 Minuten. Nach einem Haken kam Philipp Stögerer am 16er zum Schuss, Gästekeeper Gableck wehrte ab (14.). In der 20. Minute hätten die St. Egydener fast ein Eigentor fabriziert. Eine Freistoßflanke wurde an die eigene Stange gelenkt. In Minute 22 kamen die SVSF-ler zur Zwei-Tore-Führung. Eine Freistoßflanke von Slobo Mazic köpfte Harry Bock ins Eck.
Ab Minute 25 wurde aus einem vielversprechenden Fußballspiel ein hässliches Spiel mit viel Hektik und Körpereinsatz. Der Auslöser für die Hektik war in der 25. Minute zu suchen. Nach einem Kopfball und Gestocher stürzten mehrere Spieler und SVSF-Goalie Sascha Weiß gleichzeitig auf den freien Ball, Bernhard Schick traf Weiß am Finger (leicht verletzt, Nebensache), ein St. Egydener traf Weiß beim Hineinrutschen im Gesicht. Die Folge: Der Ball weiter frei, aber die Nase von Sascha Weiß völlig deformiert. Überall Blut. Hätte Schiri Özmen die Situation sofort abgepfiffen, wäre bis auf den Krankenwagen, der sowieso hätte kommen müssen, wohl nichts passiert. So aber übersah Özmen wohl, dass Weiß sich am Boden wälzte. Die St. Egydener spielten jedenfalls weiter, die Zuschauer schrien sich die Seele aus dem Leib, der Schiri möge doch bitte das Spiel unterbrechen. Die Pottschacher wollten so schnell wie möglich den Ball, um das Spiel zu unterbrechen. So passierte es, dass Erkin Orhan Peter Koncek niederstieß. Özmen gab Elfer. Der SVSF und dessen Anhang verstand die Welt nicht mehr. Christian Winkler verwertete den Strafstoß, der eingewechselte Klaus Lechner (der war schon in der U23 für den am Schienbein verletzten Christian Benczik ins Tor gegangen) war dran, trotzdem nur mehr 2:1.
Ab diesem Zeitpunkt musste nicht mehr extra eingeheizt werden. Das Spiel war heiß, es ging zur Sache. Eine rassige Partie. Klaus Lechner musste in Hälfte eins nur mehr eine gefährliche Hereingabe vor der Linie fangen, ansonsten waren es die Pottschacher, die dem dritten Tor bis zur Pause näher waren. In der 32. Minute hätte es nach einer Attacke an Zoki Radulovic Elfmeter geben können (vielleicht müssen). Und in der 36. Minute kam Bernhard Stix nach einem Doppelpass mit Slobo Mazic zum Schuss, der Ball klatschte von der Stange ins Spielfeld zurück. Pause zur Abkühlung, brachte aber nicht viel…
Die zweite Hälfte: Zuerst verschätzte sich Klaus Lechner bei einer Flanke, was Gott sei Dank ohne Folgen blieb (50.), in der 53. Minute jubelte der SVSF-Anhang über das verdiente 3:1. Es war ein Elfmeter nach Foul an Zoki Radulovic. Ehrlich gesagt, der Elfer war hart an der Grenze. Das angesprochene Foul in Hälfte eins (32.) war sicher mehr. Vielleicht war es auch eine Kompensationsentscheidung von Özmen. Radulovic hingegen schnappte sich den Ball und verwandelte den Elfer.
Ruhe brachte dieses Tor nicht, im Gegenteil: Es ging zur Sache! Etliche harte Fouls auf beiden Seiten waren zu notieren, Schiri Özmen zeigte zwischendurch nur wenig Fingerspitzengefühl. In diesem Moment hätte wohl keiner gern mit ihm getauscht. Chancen waren ein paar da, aber nicht viele. Ein SVSF-Konter in der 63. Minute wäre erwähnenswert. Den Stanglpass von Slobo Mazic wehrte Gästekeeper Gableck nur kurz ab, Philipp Stögerer scheiterte aus der Drehung. In der 67. Minute brannte es bei einem Stanglpass der St. Egydener, es kam aber keiner an den Ball. Nur eine Minute später machte sich die Moral der Gäste aber doch bezahlt. Der nach vor beorderte Gerhard Knöchl zog seitlich volley ab, der Ball sprang unglücklich auf, um Klaus Lechner zu überraschen. Der Ball passte ins lange Eck, nur mehr 3:2. Die Gäste wieder im Spiel.
St. Egyden versuchte nun, den Ausgleich zu erzielen. Das allerdings mit untauglichen Mitteln, denn zu einer klaren Chance kamen die Gäste bis zum Schluss nicht mehr. So richtig sicher konnte man aus Pottschacher Sicht aber auch nicht sein, denn im Fußball weiß man ja nie. Abgesehen von den sieben gelben Karten in den letzten 20 Minuten gab es sportlich nur mehr zwei Highlights. Einen Konter über Erkin Orhan, Philipp Stögerer und Zoki Radulovic, der nicht ordentlich zu Ende gespielt wurde. Und schließlich der krönende Schlusspunkt in der 91. Minute: Der eingewechselte Messi Lechner mit einem Fersler auf Slobo Mazic, und der mit dem Außenrist und einem Schlenzer ins lange Kreuzeck. Nach fünf Minuten Nachspielzeit der Schlusspfiff!
Fazit: Zuerst mal gute Besserung an Sascha Weiß. In Wr. Neustadt hieß die Diagnose: Nasenbeinbruch. Sascha wird nun am Montag per Vollnarkose operiert, am Dienstag darf er wieder nach Hause. Weil sich auch Christian Benczik in der U23 ordentlich was zuzog (an die Stange gerutscht, 7cm-Riss am Schienbein), kam Klaus Lechner zum Doppelcomeback in U23 und KM. Beim Elfer war er dran, beim 3:2 sah er etwas unglücklich aus, ansonsten kam er bei Stanglpässen ein paar Mal super raus. Top! Bernhard Schick vertrate den verhinderten Jürgen Beisteiner ordentlich, und das noch dazu gegen seinen Ex-Klub. Ansonsten? Sportlich sicher ein sehr verdienter Sieg. St. Egyden kam bis auf die Tore zu fast keinen Chancen. Pottschach in der Offensive besser, zwei weitere Stangentreffer sprechen dafür. Nach der Elfersituation zum 2:1 war ein schönes Spiel nicht mehr möglich. Aber auch solche Spiele muss man gewinnen. Nächste Woche geht´s nach Mönich, das nächste Heimspiel steigt gegen den ASK Ternitz…
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