Schlimmer hätte die letzte Saison in der 1. Klasse Süd nicht verlaufen können: Klar, dass etwas passieren musste. Klar auch, dass personell schwere Entscheidungen gefällt werden mussten. Nachdem die sportliche Leistung gemeinsam mit Coach Manuel Mannsfeldner im Sommer die Kaderplanung beendet hatte, kam von vielen Pottschachern ein Aufschrei. „Ui, das wird schwer für euch. Mit dieser Mannschaft kommt ihr nicht in die Top 10!“ Nirgends klappt ein Neuanfang auch von heute auf morgen. Und so machte man sich im Pottschacher Lager daran, eine Mannschaft zu formieren, die sich in der 2. Klasse Wechsel behaupten kann. Vor dem ersten Spieltag war der Optimismus groß (auch die SVSF-Fans waren guter Dinge), auch wenn es zum Auftakt zum Titelfavoriten nach Neunkirchen ging. Nach dem Spiel war vom Glauben an sich selbst nicht mehr viel übrig: Pottschach spielte zu Beginn zwar brav mit, blieb aber offensiv mehr als harmlos und ging am Ende mit 1:5 unter. Sofort fühlten sich die Experten in ihrer Einschätzung bestätigt. Weil das erste Heimspiel gegen Mönichkirchen katastrophalen Platzverhältnissen zum Opfer fiel, stieg Spiel 2 wieder auswärts, und zwar in Schottwien. Einmal mehr erlebten die Fans, wie der SVSF vor allem defensiv grobe Schwächen aufwies. Drei Gegentore musste man einstecken. Doch es war auch ein Unterschied zum Auftaktmatch zu erkennen. Denn nach jedem Gegentreffer antwortete der SVSF prompt und erzielte faktisch im Gegenstoß den Ausgleich. Beim dritten Mal passierte das erst in der 89. Minute, somit musste/konnte man nach dem Spiel von einem gewonnenen Punkt sprechen, immerhin hatten die Schottwiener beim Stand von 2:2 mehrere Topchancen liegengelassen. Also gut: Zwei Spiele, ein Punkt. Kein guter Start. Aber nun folgte ja das Heimspiel gegen die als mehr als schlagbar eingeschätzten Grünbacher. Das Heimspiel entwickelte sich zu einer höchst dramatischen Partie, denn der SVSF sollte nach weiteren Unzulänglichkeiten in der Abwehr nach nur 26 Minuten bereits mit 0:2 zurückliegen. Der Anschlusstreffer kurz vor der Pause sollte die Pottschacher Geister wecken, gleich nach Wiederbeginn gelang sogar das 2:2. Mitten in den Schwung erwischte der SVSF erneut eine Phase, in der dem Gegner Tür und Tor geöffnet wurde. Dreimal hatten die Grünbacher ein Tor auf dem Fuß, scheiterten aber und hielten die Mannsfeldner-Jungs so im Spiel. Und als alle nicht mehr damit gerechnet hatten, gelang Martin Nyari in der 90. Minute der vielumjubelte Siegtreffer zum 3:2. Der erste Sieg nach 24 sieglosen Spielen bedeutete eine Erlösung. Doch weil der Sieg mehr als glücklich zu Stande kam, fehlte vielen weiter der Glaube, dass Pottschach zu mehr im Stande war. Rückwirkend gesehen sollte die Grünbach-Partie aber wirklich so etwas wie eine Wende bedeuten, denn schon im nächsten Match in Hochwolkersdorf präsentierte sich die Truppe deutlich verbessert. Man hielt mit dem Vizemeister sehr gut mit und musste sich nur aufgrund eines strittigen Treffers kurz vor der Pause am Ende knapp mit 0:1 geschlagen geben. Die Auslosung sollte weiter mit schweren Gegnern aufwarten. St. Egyden kam in die Moving-Arena und bestätigte erste Hälfte den Ruf einer Spitzenmannschaft. Der SVSF lag 0:1 hinten und hatte Glück, nicht 0:2 zurückzuliegen. Doch was der SVSF in den zweiten 45 Minuten auf den Platz zauberte, war eine der besten Halbzeiten der jüngeren Vergangenheit. 3:1 hieß es am Ende. Ein Sieg gegen ein Topteam, erstmals nach langer Zeit verließen SVSF-Fans den Platz wieder mit zufriedenen Gesichtern. In Zöbern knüpfte der SVSF in den ersten 40 Minuten nahtlos an das St. Egyden-Spiel an und spielte mutig nach vorne, ehe man dem starken Gegner Tribut zollen musste und kurz vor Ende das entscheidende 0:2 kassierte. Die Partien gegen die Spitzenteams waren absolviert, nun ging es daran, ernsthaft und regelmäßig Punkte zu sammeln. Gegen Natschbach fingen die Mannsi-Boys damit an und gewannen trotz nicht überragender Leistung relativ sicher mit 3:0. Es folgte das Derby in Ternitz, in dem Pottschach vor allem zu Spielbeginn und gleich nach der Pause sehr konzentriert und entschlossen agierte und so am Ende einen glasklaren 7:2-Auswärtssieg herausschoss. Zu guter Letzt gewann Pottschach auch das Heimspiel gegen Puchberg, das aber wiederum sehr glücklich. Puchberg sah bis zur 92. Minute wie der sichere Sieger, ehe den Pottschachern mit einem Doppelschlag in der Nachspielzeit die nicht mehr für möglich gehaltene Wende gelang. Einmal mehr kesselte es in der Moving-Arena, ein schönes Erlebnis. Es folgte ein schweres englisches Wochenende mit Spielen gegen Mönichkirchen und Willendorf. Gegen Mönich führte man dank kaltblütiger Chancenverwertung und eines von Goalie David Puhr gehaltenen Elfmeters bis 25 Minuten vor Schluss mit 3:1, ehe man von körperlich starken Gästen im Finish überrollt wurde und noch mit 3:5 verlor. Ganz verhaut war das Wochenende jedoch nicht, denn zwei Tage später steigerte sich der SVSF und erkämpfte sich bei starken Willendorfern ein 2:2-Unentschieden. Zum Abschluss folgte das Heimderby gegen Schlöglmühl. Ein Viererpack von Martin Nyari verhalf durchschnittlichen Pottschachern zu einem am Ende klaren 5:2-Heimsieg. Fazit: Zwischen 15 und 20 Punkten waren anvisiert, mit 20 Zählern kann man also mehr als zufrieden sein. Nachdem man die Anfangsschwierigkeiten überwunden hatte, gefiel der SVSF mit beherzten und ambitionierten Darbietungen. Ein bisschen fehlt es noch an der Konstanz, aber das kann man von so einer jungen Truppe auch nicht dauerhaft verlangen. Trainer Manuel Mannsfeldner hat in Abwesenheit von langzeitverletzten und mehrfach auch kurzfristig ausgefallenen Akteuren bald einen Stamm gefunden, der sich zu einem stabilen Gebilde entwickelte. Vor allem der Zusammenhalt innerhalb der Truppe ist mehr als in Ordnung. Das ist Grundvoraussetzung dafür, dass Pottschach in der Rückrunde seine Leistungen bestätigen und sich womöglich weiter entwickeln kann. Personell hat man ebenfalls die richtigen Lehren gezogen, die eine oder andere Verstärkung wird im Winter den Weg in die Moving-Arena finden.
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