Für eine zweite Meisterfeier war alles angerichtet: Die Medaillen vorbereitet, das Feuerwerk zündfertig. Jetzt sollte nur mehr der Meister sein letztes Heimspiel feierlich über die Bühne bringen. Am besten mit einer meisterwürdigen Leistung. Und das war sie am Ende auch, obwohl es bei heißem Wetter zunächst nicht danach aussah.
Die ersten 20 Minuten waren in die Kategorie Sommerkick einzuordnen. Der Meister kam nicht richtig in die Gänge, auch weil die Gäste nach dem 2:1 vergangene Woche gegen St. Egyden doch ein bisschen Selbstvertrauen in sich hatten und sich ordentlich wehrten. Die erste ernstzunehmende Chance des SVSF sollte die Führung bringen.
1:0 (22.): Zoki Radulovic setzt sich zentral (auch mit ein wenig Glück) durch, spielt den Ball auf links zu Philipp Stögerer. Der könnte schon schießen, legt aber nochmal quer auf Slobodan Mazic, der im Rutschen den Ball ins Netz befördert.
Das Tor war wie ein Dosenöffner. Ab sofort war Pottschach eindeutig Herr am Platz. Puchberg verlor langsam aber sicher die Kontrolle. Nur vier Minuten später das zweite Tor.
2:0 (26.): Meni Marku setzt sich außen gegen seinen Gegenspieler überragend durch, die Hereingabe bringt Slobodan Mazic im Tor unter.
Und fast hätte Mazic an einem historischen Fünf-Minuten-Hattrick gefeilt, denn in Minute 27 wurde eben er selbst im Strafraum gefällt. Am Ende war es Erkin Orhan, der sich im Zweikampf mit seinen Mitspielern durchsetzte, dabei aber so vie Konzentration verlor, dass er den Elfmeter nur an die Latte jagte (27.). Richtig weh tat der verschossene Strafstoß nicht, denn Pottschach blieb weiter bissig. In Minute 31 scheiterte zuerst Slobodan Mazic nach einem Meni Marku-Stangler gleich zweimal, dann hätte auch noch Dani Kleinander im Rutschen den Ball unterbringen können. Irgendwie sprang der Ball von der Stange in die Tormitte, wo ein Puchberger vor der Linie klären konnte. Nach einem Weitschuss von Erkin Orhan (35.) kamen auch die Gäste kurz vor der Pause zu ihrer besten Möglichkeit, als Kalusa am herauslaufenden Dominik Peinsipp scheiterte (44.). Noch vor dem Halbzeitpfiff war die Partie endgültig entschieden.
3:0 (45.): Erkin Orhan narrt seine Gegenspieler an der Cornerlinie, bringt dann die Flanke zur Mitte. Zoki Radulovic nimmt sich den Ball mit dem Rücken zum Tor an, vollführt eine elegante Drehung und schießt dann trocken ein. Puchberg-Goalie Puhr ist zwar noch am Ball, aber dennoch chancenlos.
Was Spielertrainer Harry Bock (er fehlte wegen einer Verletzung, außerdem auch Martin Dorner und nach 20 Minuten auch noch Peter Fahrner) seinen Mannen in der Pause sagte, konnte man nach nur wenigen Minuten erkennen. Komplett angeschlagene Puchberger wurden von spielfreudigen Pottschachern in der zweiten Halbzeit völlig auseinander genommen. Nachdem Philipp Stögerer noch verzog (49.), schlug es mehrmals im Gehäuse der Puchberger ein.
4:0 (51.): Außen nimmt sich Philipp Stögerer den Ball glänzend mit, läuft bis zur Cornerlinie und bringt den Ball dann zur Mitte, wo Slobodan Mazic aus kurzer Distanz einschießt.
5:0 (53.): Diesmal ist es Slobo Mazic, der über rechts nicht zu stoppen ist. Seinen Stanglpass kann Zoki Radulovic nicht im Tor unterbringen (obwohl er es gemusst hätte), der Ball springt aber zur Mitte, wo Meni Marku ins leere Tor eindrückt.
6:0 (59.): Daniel Kleinander kommt an der Sechzehnerlinie zum Schuss. Puhr kann den Ball kurz abwehren, dann ist Philipp Stögerer zur Stelle und köpft den Abpraller ins Netz.
7:0 (61.): Auf links marschiert Meni Marku unwiderstehlich bis zur Cornerlinie, den scharfen Stangler bringt Kevin Senft im Tor unter, auch Dani Kleinander wäre bereit gestanden.
8:0 (67.): Erkin Orhan legt zurück auf Meni Marku, der lässt seinen Gegenspieler mit einem leichten Haken aussteigen und schiebt dann ins lange Eck ein.
Fünf Tore in 16 Minuten: Gegenwehr von Puchberger Seite? Keine. Vergebene Chancen von Pottschach? Keine. Die Partie machte den Meisterkickern richtig Spaß, den Gästen weniger. Es war auch noch nicht vorbei: Obwohl der hächste Saisonsieg in trockenen Tüchern lag, peitschte Coach Bock seine Jungs weiter nach vor. Und die gehorchten…
9:0 (77.): Erkin Orhans Schuss wird von Keeper Puhr an die Stange gelenkt, der Ball prallt von dort wieder ins Feld, wo Philipp Stögerer bereit steht und versenkt.
Ärgerlich vor allem für Harry Bock und noch mehr für SVSF-Goalie Dominik Peinsipp, dass Puchberg das letzte Wort hatte und den Ehrentreffer erzielte.
9:1 (85.): Ein unnötiges Foul etwa 23 Meter vor dem Tor. Der Ungar Takacs zirkelt den Ball sehenswert über die Mauer ins Netz. Peinsipp ohne Chance!
Das ersehnte zehnte Tor fiel nicht mehr, obwohl Kevin Senft nach Pass von Meni Marku es fast noch erzielt hätte (86.). Dann war Schluss! Fazit: Pottschach mit einem gelungenen Abschluss gegen einen Gegner, der sich zweite Hälfte in seinem Schicksal ergab. Die Bock-Elf heute auffällig spielfreudig. Es machte teilweise wirklich Freude, zuzusehen. Kein Wunder, dass die Stimmung bei der Übergabe der Meistermedaillen von Gruppenobmann Martin Luef und Ehren-HGO Franz Wolfenstein ausnehmend gut war. Jetzt gilt es nur noch, die Saison nächsten Freitag in Scheibling mit einem Erfolg zu beenden…
SVSF: Peinsipp, D. Kleinander, Gaulhofer, Fahrner (20. Januskovecz), Huber, Ratzinger, Orhan, Marku, Mazic (62. M. Kleinander), Radulovic (57. Senft), Stögerer.
Tore: 1:0 (22.) Mazic (A: Stögerer), 2:0 (26.) Mazic (A: Marku), 3:0 (45.) Radulovic (A: Orhan); 4:0 (51.) Mazic (A: Stögerer), 5:0 (53.) Marku (A: Mazic), 6:0 (59.) Stögerer (A: D. Kleinander), 7:0 (61.) Senft (A: Marku), 8:0 (67.) Marku (A: Orhan), 9:0 (77.) Stögerer (A: Orhan), 9:1 (85.).
GK: Ratzinger (89. Foul); keine.
SR G. Knezevic: fehlerlos, war aber auch nicht schwer zu pfeifen.
SVSF-Arena, 150 Zuschauer.
Fotos: Günter Benisek.