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Kampfmannschaft

Marku sichert dreckigen Sieg in Schottwien

Marku sichert dreckigen Sieg in Schottwien

Unter anderem ist Fußball ja bekanntlich ein Ergebnisssport. Unter der Woche zelebrierten zum Beispiel Real Madrid und Juventus Turin diese Tatsache, am Samstag reihte sich auch der SVSF Pottschach in diese Reihe ein. Das 2:1 in Schottwien war ein richtig dreckig erkämpfter Sieg in einem ganz schlechten Spiel. Angenommen, der SVSF hätte hier und heute um entscheidende Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gekämpft, hätte man diese Partie wohl nicht gewonnen, geschweige denn ein X erkämpft. Liegst du aber an der Spitze, dann gewinnst du solche Spiele.

 

Das Spiel begann in Minute 2 mit einem ersten Ausrufezeichen des SVSF. Outeinwurf Zoki Radulovic an die kurze Ecke, Philipp Stögerer verlängerte per Kopf, Kevin Senft verpasste in der Mitte. Pottschachs Bemühungen, ein Fußballspiel aufzuziehen, schienen schon nach wenigen Spielminuten ad acta gelegt. Statt eines gepflegten Fußballspiels entwickelte sich ein umkämpftes Match, in dem zwei drei Ballkontakte innerhalb einer Mannschaft (egal ob Schottwien oder Pottschach) Mangelware waren. Stattdessen flog der Ball wie bei einem Tennisspiel hin und her. Streckenweise war´s wirklich nicht nett anzusehen. Wäre ich der Ball gewesen, hätte ich Gefahrenzulage verlangt. Chancen? Peter Fahrner nach einem Eckball von Slobodan Mazic knapp vorbei (21.), ein Schottwiener Schuss wurde von Goalie Dominik Peinsipp per Fußabwehr bereinigt (34.). Eine Minute später bedeutete die erste (und leider auch einzige) gelungene Aktion die Gästeführung.

0:1 (35.): Freistoßtrick 17 des SVSF: Erkin Orhan in die Mitte zu Zoki Radulovic, der spielt hinter die Mauer auf den heranbrausenden Slobodan Mazic, der bringt den Ball unter Kontrolle und schießt dann ein.

Jubel beim zahlreich angereisten SVSF-Anhang (so ca. 80 waren dabei) und an der Outlinie auch bei Spielertrainer Harry Bock, der in der 19. Minute wegen eines „Ziagerls“ (=Zerrung) durch Thomas Rasner ersetzt wurde. Ein Schottwien-Konter (37.), der brenzlig hätte werden können, konnte von der Gästeabwehr geklärt werden. Ansonsten war die Pausenführung für den SVSF nicht unverdient, weil bis zur Pause noch Roli Gaulhofer (40., Schuss aus 20 Metern, Faustbeck im Nachfassen), Philipp Stögerer (44., Schuss im letzten Moment abgefälscht und knapp drüber) und vor allem Erkin Orhan (45., köpfte nach einem Eckball von Slobo Mazic an die Latte) drei schöne Gelegenheiten vorfanden.

 

Die zweite Hälfte sollte vom Charakter her einen anderen Verlauf nehmen. Erkin Orhan traf eine schöne Freistoßhereingabe von Slobodan Mazic nicht richtig (56.), ansonsten waren es die Schottwiener, die sich mehr und mehr ins Spiel kämpften und sich nicht einfach so geschlagen geben wollten. SVSF-Goalie Dominik Peinsipp rückte langsam in den Mittelpunkt des Geschehens: In der 58. Minute klärte er bei einem Versuch von Liebezeit aus spitzem Winkel. Nach dem folgenden Corner wurde im Pottschacher Strafraum Billard gespielt, ehe der Ball dem liegenden Peinsipp in die Arme fiel. In der 67. Minute sollte Peinsipp beim Ausgleich seine Finger im Spiel haben…

1:1 (67.): Dominik Peinsipp verschätzt sich bei einem weiten und hohen Ball, kriegt das Gerät nicht zu fassen. Mehrere Male wollen die Schottwiener zum Abschluss kommen, werden aber abgeblockt. Weil die SVSF-Abwehr aber nicht klären kann, ist es D. Polleres, der nach einem Haken cool ins lange Eck einschießt.

Das zweite Gegentor für den SVSF im achten Spiel. In den letzten 20 Minuten stieg die Temperatur auf der Hektik-Skala. Zweimal gab es nach (vermeintlichen) Vergehen an Philipp Stögerer (73., 80.) Elfmeteralarm, Schiri Kordas Pfeife blieb aber genauso stumm wie nach einem Zweikampf zwischen Roli Gaulhofer und Martin Bauer, an dessen Ende Bauer zu Fall kam (85.). Beide Seiten hatten je eine gute Chance auf die Führung. Zuerst köpfte der eingewechselte Marvin Wellisch nach einer Flanke von Meni Marku drüber (76.), dann lenkte Dominik Peinsipp eine immer länger werdende Freistoßflanke von Dikbayir an die Latte (83.). Die entscheidende Situation schließlich in Minute 86…

1:2 (86.): Eckball Pottschach. Schottwien kann die Hereingabe nicht richtig klären, das Leder hoppelt genau vor die Füße von Meni Marku, der aus 20 Metern ansatzlos abzieht und den satten Schuss genau im langen Eck unterbringt.

Letzter Aufreger war die rote Karte für Schottwiens Janisch, der sich aus verständlichem Frust der sich abzeichnenden Niederlage zu einer unüberlegten Tätlichkeit hinreißen ließ und zwei Minuten früher duschen gehen durfte (90.). Dann war Ende: Pottschach nach dem 3:3 von St. Egyden in Grünbach mir nun mehr 12 Punkten Vorsprung. Rechtfertigen muss man sich für den hart erkämpften Sieg nicht. Meni Marku schrieb mit seinem späten Siegtor Geschichte, denn der 13. SVSF-Sieg in Folge bedeutet einen neuen historischen Vereinsrekord. Nächste Woche kommt Verfolger St. Egyden zum absoluten Schlagerspiel in die SVSF-Arena. Hoffentlich haben wir diesmal mit dem Wetter Glück…

 

SVSF: Peinsipp, Bock (19. Rasner), Fahrner, D. Kleinander, Gaulhofer, Orhan, Radulovic, Marku, Mazic, Stögerer (83. Lechner), Senft (69. Wellisch).

 

Tore: 0:1 (35.) Mazic (A: Radulovic); 1:1 (67.), 1:2 (86.) Marku (A: —).

 

GK: Schottwien (52. Foul, 77. Foul, 87. Foul, 89. Foul); Stögerer (64. Kritik).

 

RK: Schottwien (90. Tätlichkeit).

 

SR Korda: schwierig zu pfeifen wegen der vielen Zweikämpfe. Bei drei Elfersituationen kein Pfiff, ansonsten solider Durchschnitt.

 

Sportanlage Schottwien, 140 Zuschauer.

Fotos: Mustafa Dikbayir (Vielen Dank!)

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