Der SVSF Pottschach sicherte sich am Pfingstmontag mit einem 2:0-Heimsieg über Mönichkirchen vier Runden vor Schluss den Meistertitel in der 2. Klasse Wechsel. Ein Punkt gegen die drittplatzierten Gäste vom Wechsel hätte schon gereicht, die Bock-Truppe wollte vor eigenem Publikum (300 waren da, tolle Stimmung!) den Aufstieg aber mit einem Sieg fixieren.
Und so begann die Bock-Elf auch: In der 9. und 11. Minute hätte Pottschach schon in Führung gehen können. Zuerst traf Erkin Orhan nach einem Solo nur die Latte, zwei Minuten später nutzte Philipp Stögerer einen Abwehrfehler und tauchte allein vor Gästegoalie Meskolitsch auf, scheiterte aber am gut gebauten Keeper. Dass sich auch die Mönichkirchner nicht versteckten, zeigte sich in der 13. Minute, als Kaufmann nach einer Hereingabe plötzlich zum Abschluss kam, Dominik Peinsipp verhinderte mit einem Glanzreflex einen möglichen Rückstand. In der Folge entwickelte sich ein nett anzusehendes Spiel. Mönich versuchte mitzuspielen, Pottschach bemühte sich ebenfalls. Halbchancen fanden Meni Marku (23., Schuss von halblinks, Meskolitsch sicher) und Erkin Orhan vor (28., abgezogen, anstatt auf den in der Mitte stehenden Radulovic zu passen). Dann die 33. Minute und der erste große Jubel in der SVSF-Arena…
1:0 (33.): Zoki Radulovic steckt durch auf Meni Marku, der kommt um ein paar Hundertstel vor dem herausstürmenden Keeper an den Ball und trifft ins Netz.
Nur fünf Minuten später ereignete sich eine spielentscheidende Situation. In den Hauptrollen SVSF-Spielertrainer Harry Bock und Schiri Celenkovic. Nach einer Flanke von Wolf verhindert Bock am langen Eck den Abschluss von Packo, der dahinter postiert war, und zwar mit der Hand. Schiedsrichter Celenkovic dürfte die Situation zuerst nicht richtig gesehen haben, doch nach kurzer Nachdenkpause entschied er auf Elfmeter. Dumm, dass Harry Bock Minuten zuvor Gelb gesehen hatte. Normalerweise hätte es Rot (für Torraub) oder Gelbrot für Bock geben müssen, weil aber auch Daniel Kleinander danebenstand und sich mit schlechtem Gewissen an den Kopf griff, zeigte Celenkovic Kleinander Gelb. Mönich natürlich verständlicherweise entrüstet. Aber die Chance auf den Elfmeter hatten sie ja noch. Kapitän Brandstetter trat an, doch SVSF-Schlussmann Dominik Peinsipp hielt den (von seinem Papa gespendeten) Ball. Die SVSF-Arena stand kopf: Glück für Pottschach, Mönich sauer. Ein Kopfball eines Mönichkirchner ging noch daneben (44.), dann war Pause!
Nach Wiederbeginn arbeitete der SVSF weiter an seinem Meistermärchen. Helmut Ratzinger verzog in der 53. Minute am Sechzehner komplett, weit drüber. Sechs Minuten später jubelte Pottschach über das zweite Tor.
2:0 (59.): Zoki Radulovic schickt Erkin Orhan auf der Außenbahn. Orhan setzt sich außen sehenswert durch, läuft bis zur Cornerlinie und bringt dann den Stanglpass zur Mitte. Am langen Eck kommt Meni Marku herangebraust und trifft zum 2:0.
Langsam konnten die Vorbereitungen auf die Meisterfeier starten. Roli Gaulhofer nach schöner Einzelaktion (63., Schuss gehalten) und Meni Marku (69., nicht zu halten, Meskolitsch beim Abschluss mit Mühe) vergaben schöne Gelegenheiten. Auf der Gegenseite erzeugte Mönich mit einem Kopfball von Mircetic (71.) für Gefahr. Näher am nächsten Tor dran waren allerdings die Pottschacher: Zuerst zeichnete sich Gästekeeper Meskolitsch bei einem Schuss (nach vorheriger Superaktion des SVSF) von Erkin Orhan mit einer Glanzparade aus (73.), in der 81. Minute traf Daniel Kleinander mit einem Schuss aus über 20 Metern die Latte. In den Schlussminuten fieberte Pottschach nur mehr dem Spielende entgegen. Als es dann soweit war, brachen die Dämme.
Fazit: Mönich nicht umsonst Dritter. Noch nie sah man eine Mönichkirchner Elf, die wie diesmal versuchte, technischen Fußball zu spielen. Dafür ein Kompliment, vor allem der zentrale Mittelfeldspieler Namjesnik spielte eine Toppartie. Pottschach am Ende einfach in allen Belangen um eine Spur besser, sodass der Sieg am Ende sicherlich hochverdient war. Interessant wäre natürlich nichts desto Trotz gewesen, was passiert wäre, hätte Pottschach die letzten 52 Minuten bei einem eventuell verwandelten Elfmeter mit einem Mann weniger absolvieren müssen. Darüber zu mutmaßen bringt nun aber auch nichts mehr. Was zählt: Der SVSF ist Meister!
SVSF: Peinsipp, Bock (84. Huber), Fahrner, D. Kleinander, Gaulhofer, Dorner, Orhan (75. M. Kleinander), Ratzinger, Marku, Stögerer (82. Lechner), Radulovic.
Tore: 1:0 (33.) Marku (A: Radulovic); 2:0 (58.) Marku (A: Orhan).
GK: Bock (35. Foul), D. Kleinander (37. Foul), Ratzinger (76. Foul); Mönichkirchen (49. Kritik, 78. Foul).
SR Celenkovic: eine ordentliche Partie bis auf die Elferentscheidung in Minute 37: Bock hätte entweder Gelbrot oder Rot sehen müssen, so sah Kleinander nur Gelb.
SVSF-Arena, 300 Zuschauer.
Fotos: Günter Benisek.