Nach dem unglaublichen und sensationellen Jahr 2015 ist der SVSF im Frühjahr wieder in der Realität angelangt. Die Wintervorbereitung verlief nach Plan, groß war die Spannung, wie der Herbstmeister in die Rückrunde starten würde. Und der Start in Winzendorf verlief verheißungsvoll: Keine fünf Minuten waren gespielt und Pottschach führte durch einen Heber von Zoki Radulovic 1:0, Chancen auf eine höhere Führung wurden vor der Pause vergeben. Nach dem Seitenwechsel ließ der SVSF nach, Winzendorf kam auf, der 1:1-Ausgleich war verdient, mit dem Punkt zum Auftakt konnte man gut leben. Ein Zähler wurde es auch eine Woche später daheim gegen Leobersdorf. Bis kurz nach der Pause war die Bock-Elf auch die deutlich stärkere Mannschaft, führte auch verdient mit 2:0. Unerklärlicherweise patzte Pottschach erneut. Man ließ Leobersdorf ins Spiel kommen, am Ende musste man sogar über das 2:2 froh sein, obwohl Meni Marku kurz vor Spielende selbst den Matchball zum Sieg vergab. Die zwei verlorenen Punkte waren ärgerlich, noch ärgerlicher verlief aber die Anfangsphase des Spiels in Grimmenstein. Nach 17 Minuten lag der SVSF 3:0 hinten, Grimmenstein vergab noch dazu einen Elfer. Zwar gab sich der SVSF auch danach nicht auf und fand gute Möglichkeiten vor, ein zu fehlerhafter Auftritt hatte am Ende jedoch eine 2:5-Niederlage zur Folge.
Die Stimmung war damit natürlich am Tiefpunkt, doch die Mannschaft raffte sich auf. Dank eines konzentrierten Auftritts und einem Dreierpack von Zoki Radulovic holte der SVSF in Hochwolkersdorf seinen ersten Sieg des Jahres. Es folgte das Auswärtsspiel gegen Pitten, das eine Stunde lang eher ereignislos dahintaktierte, ehe Pitten mit 1:0 in Führung ging und damit die Pottschacher herausforderte, die letzten Endes durch ein spätes Tor von Slobo Mazic zu einem verdienten 1:1-Remis kamen. Dasselbe Ergebnis kam eine Woche später gegen Ebreichsdorf zu Stande. Erste Hälfte waren die Gäste stärker, führten auch 1:0, mit Fortdauer der Partie kämpfte sich Pottschach aber ins Spiel. Der 1:1-Ausgleich am Ende verdient. Und weil es so schön ist, folgte das nächste Unentschieden prompt. In Aspang agierte der SVSF nach Rot für Bernhard Stix ab der 31. Minute mit einem Mann weniger, ging in der Folge aber zweimal in Führung und musste sich nach starker Leistung am Ende mit einem 2:2 zufrieden geben.
Die Tabellenführung war damit längst futsch. Spätestens mit dem 2:3 daheim gegen Bad Fischau regierte wieder der Frust beim SVSF. 0:1 hintengelegen, drehte die Bock-Elf die Partie und führte zur Pause 2:1. Ein Fehlpfiff vor dem 2:2-Ausgleich sorgte für lange Gesichter, die noch länger wurden, als die Fischauer in der 89. Minute unverhofft zum glücklichen 3:2-Siegtreffer kamen. Für die Pottschacher war es die erste Heimniederlage seit genau einem Jahr. Die zweite schien sich nur Tage später abzuzeichnen. Die jungen Sollenauer führten den SVSF in Hälfte eins vor, mit 0:1 war man gut bedient, dazu hatte Slobo Mazic in der 34. Minute eine unnötige gelbrote Karte kassiert (was im Nachhinein gleich vier Spiele Sperre brachte). Doch als keiner mehr auf den SVSF setzte, kämpfte sich dieser vorbildlich und mit toller Moral ins Match zurück und feierte noch einen heroischen 2:1-Heimsieg. Vier Mann gesperrt, und ausgerechnet jetzt ging es zum vorentscheidenden Spitzenspiel nach Krumbach…
Das Match hätte schlimmer nicht beginnen können: Nach einer Viertelstunde lag Pottschach 0:3 hinten, am Ende hagelte es mit einem 1:7-Debakel eine ziemlich empfindliche Niederlage. Damit war man auch aus dem Rennen um den Titel. Die Pleite bedeutete auch den Beginn eines Negativlaufs: Daheim gegen Hirschwang kassierte man einen frühen Gegentreffer zum 0:1 und rannte dann 90 Minuten vergeblich dem Rückstand hinterher. Vor allem im Finish lag der verdiente Pottschacher Ausgleich in der Luft, sollte aber nicht mehr fallen. Pech im Derby, Unvermögen eine Woche später in Oberwaltersdorf, als man nach ordentlicher Anfangsphase mit 1:0 führte, sich dann aber ganz schwach präsentierte und am Ende eine 1:3-Niederlage kassierte. Drei Niederlagen am Stück waren zu viel: Eine Wiedergutmachung war angesagt, und sie gelang. Gegen Wiesmath, das sich noch berechtigte Hoffnungen auf den Titel machte, spielte die Bock-Elf wie aus einem Guss und führte schon zur Pause mit 3:0. Mit dem 3:1-Sieg kürte man Krumbach zum Meister. Im Abschlussspiel nach zweiwöchiger Matchpause unterlag man Weissenbach glatt mit 1:3. Weil die Ergebnisse der Konkurrenten aber passten, platzierte sich die Pottschacher Truppe schließlich auf dem starken dritten Rang…
Ein Erfolg, so viel ist sicher! Dennoch lief das Frühjahr (29 Punkte im Herbst, nur mehr 14 im Frühjahr) nicht nach dem Geschmack des Trainers und der Fans. Jene Konstanz, die man im Herbst immer wieder zeigte, fehlte, obwohl die Jungs immer wieder starke Perioden absolvierten. Dazu kam, dass durch Verletzungen und Sperren Coach Harry Bock immer wieder zu Umstellungen gezwungen war. Der Kader war ab Mitte der Rückrunde nur mehr begrenzt verfügbar. Und auch das nötige Glück war uns dann auch oft nicht mehr hold. Alles in allem liegt die Wahrheit (also die Stärke der Mannschaft) irgendwo in der Mitte. Im Sommer gibt´s eine Frischzellenkur. Die beiden Serben Slobo Mazic und Zoki Radulovic sind nicht mehr an Bord, dafür holte man mit den beiden Tschechen Petr Filipsky und Filip Hrubos Ersatz, dazu verstärkt Dalibor Dervisevic die Offensive in der neuen Saison. Eine interessante zweite Saison in der 1. Klasse Süd wartet auf den SVSF. Mal sehen, wie sich die Truppe schlagen wird…