Uiii, das tut weh! Mit 5:1 verlor der SVSF Pottschach das Auswärtsspiel gegen die im Frühjahr noch punktelosen Zöberner. Eine bittere Pille, wenn man bedenkt, dass die Koglbauer-Elf bis kurz vor der Pause noch mit 1:0 führte.
Schon vor Anpfiff gab´s verletzungsbedingt den ersten Wechsel: Christian Benczik hatte sich im Abschlusstraining eine Zerrung zugezogen, an seiner Stelle half Sascha Weiß im Tor aus. Neben dem ohnehin schon fehlenden Rene Breitenecker (Rippenprellung) hätte wohl auch Slobodan Mazic (Muskelprobleme) nicht spielen sollen.
Die Partie begann vielversprechend: Pottschach startete entschlossen, nahm die Zweikämpfe an und wurde schon nach sechs Minuten mit dem 1:0 belohnt. Ein Superpass von Jürgen Beisteiner auf Mathias Hecher und der erzielte die frühe Führung. Übrigens das erste Mal im Frühjahr, dass der SVSF das erste Tor schoss. Richtig Ruhe brachte das 1:0 nicht, Zöbern versuchte sich, über den Kampf ins Spiel zu spreitzen, vorerst konnte der SVSF dagegenhalten, auch wenn ein paar brenzlige Aktionen für Gefahr sorgten.
Die nächste zwingende Chance fand die Koglbauer-Elf vor: Jürgen Beisteiner schickte Slobodan Mazic auf die Reise, der hatte eigentlich nur mehr den Tormann vor sich, entschied sich aber dazu, auf Erkin Orhan in der Mitte abzuspielen. Das Zuspiel konnte Erkin Orhan nicht verwerten, Zöbern-Keeper Renner hielt (24.).
Nach ungefähr einer halben Stunde reagierte Trainer Jochen Koglbauer auf die Gelbgefahr von Harry Bock, schickte Bock nach vor und beorderte Erkin Orhan auf Bocks Position. Slobo Mazic rückte auch weiter in die Zentrale. Bis zur Pause schien dieser Zug nicht zu schaden, das 1:1 kurz vor der Pause passte den SVSF-Fans aber auch so gar nicht in den Kram. Über die rechte Pottschacher Seite, die in Halbzeit eins immer wieder unter Druck gesetzt wurde, startete der SCZ einen Vorstoß. Den Stanglpass von Rois verwertete Christian Kager mit einem überlegten Abschluss. 1:1, Zöbern moralisch im Vorteil, Pause!
Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit verlor der SVSF langsam aber sicher jegliche Kontrolle. Zöbern übernahm das Zepter, Sascha Weiß konnte sich bei einem Freistoß auszeichnen (50.), eine Minute später vergaben die Heimischen einen Sitzer auf die Führung. Es war das Mittelfeld, das nach und nach gänzlich vom SCZ beherrscht wurde, sodass die Pottschacher Abwehr immer wieder in Schwierigkeiten gebracht wurde.
Das 2:1 zeichnete sich ab: Eine flache Hereingabe wurde von gleich zwei Pottschachern verfehlt, Orsag übernahm direkt und besorgte so die sehenswerte Führung (54.). Bis auf eine Chance nach einem Erkin Orhan-Corner, den Mathias Hecher knapp über das Tor köpfte, kam vom SVSF offensiv nichts mehr. Das 3:1 in Minute 69 bedeutete die Entscheidung. Eckball Zöbern, am kurzen Eck verlängert Stix, am langen Eck trifft Orsag freistehend in die Maschen.
Der SVSF nun gebrochen, nur zwei Minuten später der nächste schwere Patzer. Jürgen Beisteiner servierte Orsag den Ball regelrecht, dieser ließ sich nicht lumpen und schickte einen schwierigen Ball mit viel Selbstvertrauen ins lange Kreuzeck, wirklich schön gemacht. Pünktlich zur Schlussviertelstunde passte sich auch das Wetter der Leistung der Gäste an. Dichtes Schneetreiben erschwerte das Beobachten des Spiels. Während Zöbern die Freude an der Partie nicht verlor, glich der SVSF im Finish einem aufgescheuchten Hühnerhaufen. Den Schlusspunkt setzte Christian Kager in der 86. Minute, bei seinem Direktcorner ins lange Kreuzeck kann man Sascha Weiß wohl nicht wirklich einen Vorwurf machen, denn zu sehen war der Ball im Schneetreiben kaum mehr.
Fazit: Die erste Halbzeit noch in Ordnung, doch bereits da bahnte sich das Schreckliche an. Besonders die Pottschacher rechte Seite war erste Halbzeit überfordert, dazu kam, dass der taktische Tausch mit dem Positionwechsel Bock-Orhan komplett in die Binsen ging. Das rächte sich dann vor allem nach Wiederbeginn, als die Zöberner durch die Mitte immer wieder ohne Gegenwehr nach vorne preschten. Die Abwehr geriet somit einmal mehr oft unter Druck, fast jedes Gegentor war einem Fehler zu verdanken. Dazu kommt ein feines SVSF-Trauma gegen Zöbern-Legionär Zdenek Orsag, der bis jetzt noch in jedem Duell kaum von den Pottschacher Verteidigern zu stoppen war und in bisher vier Duellen sechs Tore erzielte.
SVSF: Weiß; Stix, Schnepp, Dikbayir; Mc. Hecher, Bock (72. Stögerer), Beisteiner, Mazic (74. Bektesi), Orhan (83. M. Lechner), Mt. Hecher; Radulovic.
Tore: 0:1 (6.) Mt. Hecher (A: Beisteiner), 1:1 (43.); 2:1 (54.), 3:1 (69.), 4:1 (71.), 5:1 (86.).
Highlights
6.: Toller Pass in den Raum von Beisteiner, Mt. Hecher erfasst die Situation am schnellsten und schiebt den Ball am Zöbern-Goalie ins Netz, 0:1.
11.: Gefährlicher Stanglpass, doch die Zöberner verpassen in der Mitte.
15.: Ein Zöberner taucht halbrechts vor dem Tor auf, der Schuss geht aber daneben.
24.: Beisteiner schickt Mazic, der allein Richtung Tor, doch anstatt selbst den Abschluss zu suchen, spielt er für Orhan auf, dessen Abschluss kann der Goalie parieren.
43.: Pottschach wird über die eigene rechte Seite leicht ausgespielt, Rois in die Mitte, C. Kager mit viel Zeit und dem richtigen Abschluss ins lange Eck, 1:1.
50.: Freistoß Zöbern, gefährlich geschossen, Weiß mit einer starken Parade, lenkt den Ball über die Latte.
51.: Stanglpass Zöbern auf´s lange Eck, der Stürmer bringt den Ball aber nicht im Tor unter, ein Sitzer.
54.: Flache Hereingabe, zwei Pottschacher verfehlen den Ball, Orsag übernimmt direkt, schön geschossen, 2:1.
64.: Orhan-Corner auf´s kurze Eck, Mt. Hecher mit dem Kopfball knapp über das Tor.
68.: Orsag narrt vier Pottschacher, wird am Ende gerade noch am Abschluss gehindert.
69.: Eckball Zöbern, ein Pottschacher verlängert unglücklich, am langen Eck Orsag mutterseelenallein, 3:1.
71.: Beisteiner mit einem haarsträubenden Fehlpass im eigenen Sechzehner. Orsag bekommt den Ball und trifft wunderschön ins lange Eck, 4:1.
84.: Radulovic halbrechts allein mit dem Versuch des Hebers über den Tormann, misslungen.
86.: C. Kager trifft einen Corner direkt ins lange Kreuzeck, 5:1.
GK: Zöbern (61. Foul, 66. Foul, 74. Foul).
SR Jahn, Bürger: eigentlich keine schlechte Leistung, leider aber begann Schiri Jahn etwas zu spät mit den gelben Karten. So war vor allem Zoran Radulovic oft Freiwild.
Austadion Zöbern, 160 Zuschauer.
Fotos von Jürgen Schneider (Dankeschön!) und Klaus Lechner (Dankeschön!)