Im 45. Teil unserer Serie kommen wir mit dem SV Winzendorf zusammen. Immerhin 22 Duelle haben sich im Lauf der Zeit angehäuft. #wirvermissenfußball #gemmapottschoch
Top: Last-Minute-Phantomtor ließ SVSF jubeln
12. September 1965, 2. Klasse Südwest, Winzendorf – SVSF 1:2 (0:0)
Es war noch ganz früh im Spätsommer 1965, als es in der 2. Klasse Südwest zum Schlagerduell kam. Beide Teams hatten ihre ersten zwei Spiele gewonnen, dass Pottschach das schaffte, war zu erwarten, doch mit dem Superstart der Winzendorfer hatten nur die wenigsten gerechnet. Auch das direkte Duell sollte hart umkämpft sein…
SVSF-Trainer Klein musste aus disziplinären Grunden zwei Änderungen vornehmen. Der Charakter des Spiels war klar: Die Winzendorfer machten die technische Überlegenheit der Pottschacher durch unbändigen Einsatz und Kampf wieder wett. Heraus kam eine abwechslungsreiche Partie, in der zweite Halbzeit auch die Tore fielen. In der 8. Minute der zweiten Hälfte sah Rudi Endres, dass der Goalie zu weit vor dem Tor stand. Der Heber war gut durchdacht und ausgezeichnet ausgeführt, Pottschach führte 1:0 (53.). Leider leisteten sich Goalie Helmut Egger und Roman Schober fünf Minuten später ein Missverständnis, welches der Gastgeber zum Ausgleich nutzte (58.). Alles schien auf ein Unentschieden hinauszulaufen, ehe mit dem letzten Angriff der Puls nochmals höher schnellte. Ein Bombenschuss von Rudi Endres, Pottschach jubelte, doch der Schiri wollte das Tor nicht geben, er hatte gesehen, dass der Ball an die Kreuzlatte gegangen war. Erst nach Reklamationen der Pottschacher befragte der Referee den Linienrichter. Das Leder war von der inneren Eisenstange zurück ins Feld geprallt. Das Tor zählte: Der SVSF siegte glücklich mit 2:1.
SVSF: Helmut Egger, Karl Pototschnik, Roman Schober, Johann Löger, Bruno Ottersböck, Guggi Posch, Harry Liesbauer, Reini Reisenbauer, Toni Haberler, Rudi Endres, Josef Wolthan.
Tore: 0:1 (53.) Endres, 1:1 (58.), 1:2 (90.) Endres.
Sportplatz Winzendorf.
Flop: Nach Debakel im Schlager startete SVSF durch
12. April 1993, 2. Klasse Wechsel, Winzendorf – SVSF 5:1 (1:0)
Es war der Ostermontag 1993: Winzendorf und Pottschach standen nach 15 Spielen an der Spitze, der SVW hatte zwei Punkte Rückstand, aber das klar bessere Torverhältnis. Im Hinspiel hatte der SVSF gleich mit 4:0 triumphiert, im Rückspiel sollten die Winzendorfer den Spieß umdrehen…
Der Schlager war lange heiß umkämpft, an diesem Tag sollte die Qualität der Winzendorfer Offensive aber schlussendlich die Schwächen der Pottschacher Defensive aufdecken. Nach genau einer halben Stunde ging Winzendorf in Führung. Als gleich nach Wiederbeginn derselbe Spieler das 2:0 erzielte, war die Mannschaft von Trainer Peter Dorner unter Zugzwang. Und wirklich: Metin Erdogan erzielte den Anschlusstreffer (63.). Die Partie nun wieder heiß: Doch als das 3:1 in der 72. Minute fiel, kam Pottschach nicht mehr zurück. Im Finish setzte der SV Winzendorf nach und feierte einen 5:1-Kantersieg. Der Lohn für den Sieger war die Tabellenführung. Doch während Winzendorf seine Titelchancen mit vier sieglosen Spielen in Folge vergab, startete der SVSF durch und wurde zwei Monate später Meister…
SVSF: Peter Fahrner sen., Michi Hausecker, Josef Grundtner, Thomas Sandhofer (55. Horstl Hornung), Thomas Leitner, Hartl Grobner, Hans-Jürgen Pohls, Metin Erdogan, Günther Grill (57. Richard Pichler), Lubomir Svirloch, Hannes Zottl,
Tore: 1:0 (30.) Smrcek; 2:0 (47.) Smrcek, 2:1 (63.) Erdogan, 3:1 (72.) Seiser, 4:1 (82.) Seiser, 5:1 (88.) Mahrer.
GK: Grundtner, Hornung; Kral.
BK: Zottl.
SR Hrbek, sehr gut.
Sportplatz Winzendorf, 200 Zuschauer.
Reserven: 3:1 (Karl, Rettner, Spitzer; Robert Blum).
Kurios: SVSF auch in Unterzahl sehr meisterlich
18. Mai 1967, 2. Klasse Südwest, SVSF – Winzendorf 6:2 (2:1)
Wir sind mal wieder in jener eindrucksvollen Saison 1966/67, in der Pottschach vom Anfang bis zum Ende ungeschlagen blieb. Diesmal erwischte es den SV Winzendorf. Diese wollten sich aber nicht so leicht geschlagen geben…
Die erste Hälfte war geprägt von einem harten Kampf. Winzendorf wehrte sich mit allen Mitteln, manchmal auch mit unerlaubten. Weil auch die Pottschacher keine Kinder von Traurigkeit waren, entwickelte sich eine extrem hart geführte Partie. So erwischte es ausgerechnet Roman Schober, der nach einer Viertelstunde und einer Attacke nicht mehr voll spielen konnte. Weil es damals noch keine Wechsel gab, tauschten er und Stürmer Harry Liesbauer die Plätze. Schober spielte als Statist weiter, Liesbauer kurbelte von hinten weiter. Den Schock des 0:1-Rückstands in der 29. Minute steckte die Mannschaft von Spielertrainer Fritz Schneider noch vor der Pause weg: Nach einem Foul am spielenden Trainer verwandelte Reini Reisenbauer den Elfer zum 1:1 (39.), kurz darauf tankte sich Harry Liesbauer durch und besorgte die Pausenführung (42.). Nach Wiederbeginn machte Pottschach den Deckel schnell zu: Ein Doppelpack von Fritz Schneider bedeutete die Entscheidung. Die Gäste konnten nun nicht mehr standhalten. Harry Liesbauer und Fredl Posch legten zwei weitere Treffer drauf, am Ende gewann Pottschach klar mit 6:2.
SVSF: Helmut Egger, Roman Schober, Johann Resch, Rudi Endres, Bruno Ottersböck, Reini Reisenbauer, Alfred Posch, Fritz Schneider, Edi Kögler, Poldl Bichler, Harry Liesbauer.
Tore: 0:1 (29.), 1:1 (39.E) Reisenbauer, 2:1 (42.) Liesbauer; 3:1 (50.) Schneider, 4:1 (54.) Schneider, 5:1 (66.) Posch, 5:2 (71.), 6:2 (76.) Liesbauer.
Sportplatz Pottschach.
Reserven: 2:1.