Zuerst die Fakten: Der USC Kirchschlag gewann das Schlagerspiel der Runde in Pottschach mit 4:1 (1:0). Klingt klar. Man muss auch anerkennen: Die Gäste waren die bessere Mannschaft. Aus Pottschacher Sicht tut besonders die Höhe der Niederlage weh, denn lange Zeit machte es die Hecher-Elf dem Gegner sehr sehr schwer.
Die Partie begann rasant und umkämpft, wobei der SVSF sofort Präsenz zeigte und die Partie die meiste Zeit der ersten Hälfte offenhielt. Besonders die Tatsache, dass Kirchschlag am eigenen Sechzehner immer wieder attackiert wurde, behagte dem Gegner überhaupt. So tat sich Kirchschlag schwer, ihre spielerisch ziemlich ausgeprägten Fähigkeiten zur Geltung zu bringen. Die Partie war hübsch anzusehen, auch wenn Torchancen eher Mangelware waren. Ein Schuss von Rene Breitenecker, dazu zwei Strafraumsituationen sorgten für Gefahr im Kirchschlager Sechzehner.
Das erste Mal, als Kirchschlag wirklich zwingend wurde, stand es 0:1. Pottschach auf der Seite zum ersten Mal offen, Beke lief ein paar Meter, die Hereingabe vollendete Kager zur Führung (38.). Schön gemacht, ärgerlich aber aus Sicht des SVSF. Nach dem Wechsel tat sich offensiv plötzlich um einiges mehr: Pottschach musste mehr tun, also entwickelten sich Räume für die Gäste.
Der SVSF hielt kämpferisch weiter voll dagegen, leistete sich in der 55. Minute aber ein komplettes Black-Out. Ein Freistoß am eigenen Fünfer, viele hatten sich weggedreht, als Thomas Teichmeisters Freistoß missglückte, dieser Rene Breitenecker am Rücken traf und Kirchschlags Gabor Beke das Geschenk dankend annahm, 0:2. Ein völlig dummes Tor, Pottschach gab aber nicht auf.
Wieder attackierte Pottschach am fremden Sechzehner, Stjepan Slukan erarbeitete sich den Ball, spielte für den erst 30 Sekunden zuvor eingewechselten Kurt Bauer auf, und der spitzelte den Ball am Tormann vorbei ins Tor, 1:2. Großer Jubel und neue Motivation für die Hecher-Mannen. Doch leider: Nur zwei Minuten fällt Patrick Barbic ein Ball vor die Füße, dieser zieht aus 25 Metern ansatzlos ab, nichts zu halten für Weiß, Tor, 1:3.
Ein Schock, keine Frage. Doch auch diesmal gab sich Pottschach nicht geschlagen. Angetrieben von den SVSF-Fans wollte man nochmal anschließen. Ein Tormannfehler des Gästekeepers (unterlief eine Flanke) wäre fast von Thomas Teichmeister ausgenutzt worden. In den letzten 25 Minuten merkte man den Pottschachern ihre Müdigkeit langsam an. Das laufintensive Spiel hatte körperliche Folgen hinterlassen. Im Finish war der Gast klar besser. Sascha Weiß zeichnete sich mehrmals aus (unter anderem einen Schuss an die Stange gelenkt, 70.), gegen das 1:4 (Pürrer nach einem Corner alleinstehend per Kopf, 72.) war aber auch er machtlos. In den letzten Minuten hätte die Niederlage noch höher ausfallen können, das hätte sich der SVSF aber nicht verdient. So hatte Kurtl Bauer den letzten Sitzer, als er mit der letzten Aktion des Spiels alleinstehend verzog. Ende!
Fazit: Auch wenn es blöd klingt: Starke Leistung des SVSF. Leider waren besonders das zweite und vierte Tor völlig unnötig. Für die Kirchschlager war die Hecher-Elf ein unangenehmer Gegner, die größere Klasse setzte sich am Ende aber dennoch verdient durch. Speziell körperlich sah man den Pottschach heuer noch nicht so entschlossen wie heute. Schade drum. Ein großes Dankeschön gilt dem Pottschacher Anhang. Speziell die Fans auf der Tribüne sorgten für tolle Stimmung. Auch die Gästefans gaben Gas und hatten so ihren Anteil an einem spektakulären Match. Insgesamt gesehen aber muss man von der Zuschauerkulisse (250) enttäuscht sein.
SVSF: Weiß, Teichmeister, Mi. Pfalzer, Celik, Breitenecker (73. Mc. Pfalzer), Mc. Hecher, Gaulhofer, Slukan, Orhan (69. Ratzinger), Mt. Hecher, M. Lechner (59. Bauer).
Tore: 0:1 (38.); 0:2 (55.), 1:2 (60.) Bauer (A: Slukan), 1:3 (62.), 1:4 (72.).
Entscheidende Szenen
38.: Pottschach zum ersten Mal über die Seite etwas offen, Beke mit einer genauen Flanke auf Kager, der per Kopf zum 0:1.
47.: Teichmeister spielt schlecht raus, Wieser plötzlich allein vor Weiß, dieser rettet.
55.: Freistoß für Pottschach am eigenen Fünfer, Teichmeister will auf Orhan spielen, schießt Breitenecker am Rücken an, der Ball fällt Beke vor die Füße, der schiebt den Ball ins leere Tor, 0:2.
58.: Freistoß Mi. Pfalzer auf´s lange Eck, Kirchschlags Goalie mit einer starken Parade.
60.: Slukan erkämpft am Kirchschlager Strafraum einen Ball, legt für den soeben eingewechselten Bauer auf, der spitzelt den Ball ins Tor, 1:2.
62.: Barbic kommt 25 Meter vor dem Tor an den Ball, schießt ansatzlos und trifft genau ins Eck, 1:3.
64.: Freistoßflanke Gaulhofer, der Torhüter verfehlt den Ball, Teichmeister dahinter zu überrascht.
70.: Weitschuss Pürrer, Weiß lenkt den Ball gerade noch an die Stange, im Nachschuss vergibt Baumgartner.
72.: Corner für die Gäste, Ratzinger lässt Pürrer laufen, der köpft unbedrängt ein, 1:4.
86.: Doppelchance für die Gäste, zuerst vertändelt Hofbauer vor dem leeren Tor, dann rettet Weiß gegen einen Kirchschlager.
88.: Nach Stanglpass der Gäste trifft Baumgartner im Rutschen das leere Tor nicht.
90.: Bauer überspielt einen Gästeabwehrspieler, verzieht aber alleinstehend vor dem Tor, drüber.
Men of the Match
Rene Breitenecker: Zuletzt kaum trainiert, weil verletzt und danach krank. Spielte bis zu seiner Auswechslung eine bärenstarke Partie, ging mit mehr als 100 Prozent in jeden Zweikampf.
Mathias Hecher: wieder ein Aktivposten in der Offensive. Viele Laufwege, etliche gute Aktionen gegen die Kirchschlager Abwehrspieler, die auch nicht die allerschlechtesten sind.
Sascha Weiß: alles was zu halten war, hielt er. Tolle Paraden in der zweiten Halbzeit verhinderten eine höhere Niederlage.
GK: M. Lechner (33. Foul), Slukan (34. Kritik), Mc. Hecher (49. Kritik), Mi. Pfalzer (77. Unsportlichkeit), Spies (84. Kritik als Ersatzspieler); Kirchschlag (33. Unsportlichkeit, 57. Foul, 84. Foul).
SR Kotsch, Reigl: Begann sehr konsequent, wirkte lange Zeit sehr sicher, zwischendurch war man nicht immer mit den Entscheidungen einverstanden. An und für sich aber eine gute Leistung. Herr Reigl auf der Linie eher nicht so berühmt.
SVSF-Arena, 250 Zuschauer (Super Stimmung, Danke an beide Fanklubs).