Die Saison 2018/19 ist Geschichte. Den statistischen Rückblick konnte man bereits HIER finden. Das Ganze jetzt nochmals runter zu rattern, wäre verschenkte Zeit. Trotzdem will der Obmann die Gelegenheit nutzen, ein paar Gedanken mit den Homepage-Lesern zu teilen. Wenn man lange genug im Geschäft ist, weiß man, dass sich in der Geschichte eines Vereins positive Perioden mit negativen Perioden abwechseln. Es gibt keinen Verein, bei dem es kontinuierlich bergauf geht. Viel mehr ist es ein Auf und Ab, so auch beim SVSF. Wer sich noch an die letzten Saisonen erinnert, wird das bestätigen können. Nach dem Abstieg aus der 1. Klasse Süd in der Saison 2011/12 baute man eine neue Mannschaft auf. Alt-Seki Peter Fahrner senior sprach immer von einem Drei-Jahresplan. Im ersten Jahr (2012/13) wurde man Vierter, 2013/14 landete Pottschach auf Platz drei. Schließlich war man 2014/15 endgültig reif für den Titel. Die Euphorie konnte mitgenommen werden. Im Herbst 2015 feierte der SVSF sensationell den Herbstmeistertitel in der 1. Klasse Süd. Wir fassen zusammen: 2012/13 bis Ende 2015 => Positive Periode.
Ab dem Winter 2015/16 sollte der SVSF sportlich den Faden verlieren. Dieselbe Mannschaft, die zuvor noch alles gewann, stürzte plötzlich in die Negativspirale. Für das Frühjahr reichte es sogar noch zum dritten Rang, in der Saison darauf sammelte der SVSF aber nur mehr ganze acht Punkte und stieg mit Pauken und Trompeten ab. Wir fassen zusammen: 2015 bis Sommer 2017 => Negative Periode. Gemeinsam mit einer neuen sportlichen Leitung (Manuel Mannsfeldner als Coach, Klaus Lechner als Seki) wurde ein neuer Weg bestritten. Zunächst glaubte man noch, auf Hilfe von Legionären angewiesen sein zu müssen. Weil die Fremdarbeiter aber alle keine Reißer waren, entschied man sich im September 2018, künftig auf Ausländer zu verzichten. Und nicht nur das! Man ging sogar so weit zusagen: “Beim SVSF sollen ab sofort nur mehr jene spielen, die rot-weißes Pottschacher Blut in ihren Adern fließen habe!” Das größte Vorbild in dieser Hinsicht ist sicherlich der Baskenklub Athletic Bilbao.
Egal, was passiert! Man setzte sich kleine Ziele. Man erinnere sich an den Herbst 2017, als Pottschach in der ersten Halbrunde in der Wechselklasse 20 Punkte erreichte. Im Frühjahr darauf waren es 21. Im letzten Herbst 2018 erhöhte man auf 23, um im aktuellen Frühjahr 2019 25 Punkte einzusacken. “Der Weg der kleinen Schritte!” Diese kleinen Schritte sind das Resultat einer stetig konzentrierten und disziplinierten Arbeit des Trainerteams in Verbindung mit klugen und überlegten Entscheidungen der Ebene darüber. Dazu kommt diese ca. 35 Mann starke Gruppe, ausschließlich aus SVSF-Kickern bestehend, die über die letzten zwei Jahre einen eigenen Geist entwickelt hat, der dafür sorgte, dass man sich nach Rückschlägen errappelte und umso verbissener arbeitete und der diese Gruppe zu einer Einheit verschmelzen ließ. Bestes Beispiel ist just die Schlussphase der abgelaufenen Saison, als nach dem Desaster im Ternitzer Stadion plötzlich neun Mann fehlten und der Rest plötzlich durchstartete. Das Ende ist bekannt…
Mittlerweile ist der SVSF Pottschach Vizemeister in der Wechselklasse und steht kurz vor seinem 100-jährigen Bestandsjubiläum. Die positive Entwicklung scheint noch nicht abgeschlossen, das merkt man allein schon daran, dass plötzlich drei Mann aus höheren Klassen zurückkommen, weil sie dabei sein wollen. Weil sie ein Teil einer geilen Jubiläumssaison, ein Teil einer großen Sache sein wollen. Ob die neue Saison den Meistertitel bringt oder nicht, ist dabei (inoffiziell) zweitrangig. Vorrangig ist, dass der Verein seinen Weg nicht verlässt. “Der Weg der kleinen Schritte, eh scho wissen!” Vorrangig ist weiter, dass langfristig gearbeitet wird. Vorrangig ist weiter, dass in der Ebene darunter (gemeint ist die U23-Bande mit ihrem Anführer Jürgen Goger) weiter an sich gearbeitet wird und ein Output (nämlich fertige Spieler für die KM herauszubringen) erfolgt. Unglaublich, dass der SVSF hier mit der U17 sogar noch einen Jolly in der Hand hat. Und wenn auch der Vorstand weiter so verantwortungsvoll arbeitet und Jahr für Jahr das kleine, aber feine Budget (das eines der billigsten seit den 90er-Jahren ist) aufstellen kann, dann schaut die Zukunft nicht so schlecht aus. Dann schaut es nicht schlecht aus, dass man später einmal sagen kann: “Sommer 2017 bis 202? => Positive Periode. Denn eines ist fix, die nächste schlechte Periode kommt bestimmt. So weit wollen wir jetzt aber nicht denken, viel mehr genießen wir das Hier und Jetzt. Der 100er steht bevor. Das kleine gallische Dorf “SVSF Pottschach” wird die Party in wenigen Wochen starten… #gemmapottschoch