Durch ein 1:3 daheim gegen St. Egyden kassierte der SVSF Pottschach die erste Niederlage nach 13 Siegen in Folge. Eine Niederlage, die zwar kein Beinbruch ist (der Vorsprung beträgt ja noch immer neun Punkte), aber ein Gefühl, an das man sich erst wieder gewöhnen muss.
Vor schöner Zuschauerkulisse startete St. Egyden besser in die Partie. Pottschach begann zaghaft, die ersten fünf Minuten gehörten den Gästen, Chancen gab es aber keine zu notieren. Mit der ersten Gelegenheit in der 7. Minute (Daniel Kleinander schoss nach schönem Aufspiel von Zoki Radulovic aus 18 Metern und vollem Lauf drüber) übernahm die Bock-Elf das Kommando. Zu Chancen kamen aber auch die Gäste, so kam zwar Mrva in der 11. Minute vor dem herauseilenden Dominik Peinsipp an den Ball, verzog aber dann doch klar. Pottschachs beste Chance auf die Führung ereignete sich in der 14. Minute. Nach Flanke von Zoki Radulovic köpfte Philipp Stögerer an die Innenstange, den Abpraller wollte Meni Marku im Tor unterbringen, scheiterte aber beim ersten Versuch an einem Verteidiger, der vor der Linie stand, der Ball fiel ihm nochmal vor die Füße, Marku traf am Ende nur ein Luftloch.
Es folgten Halbchancen, zum Beispiel ein abgefälschter Schuss von Ehn (22.), ein satter Schuss von Daniel Kleinander, der klar verzog (25.) sowie ein Versuch von Mrva, der ebenfalls weit am Tor vorbeiging (26.). Ein Eckball in der 34. Minute brachte den SVSF auf die Verliererstraße.
0:1 (34.): Eckball St. Egyden: Ehn zirkelt den Ball zur Mitte, der eingewechselte Wernhart steigt am höchsten und lässt Dominik Peinsipp per Kopf aus wenigen Metern keine Chance.
Das Gegentor bedeutete einen Schock für die Pottschacher Mannschaft, die bis zur Pause nichts Nennenswertes mehr zu Stande brachte. Leider erwischte es St. Egydens Dinnobl kurz vor der Pause, der nach einem Luftduell mit Martin Dorner eine Platzwunde an der hohen Stirn erlitt und dem wir dichte Nähte und eine schnelle Genesung wünschen. Die erste gute Chance der zweiten Hälfte fanden erneut die Gäste vor: Dominik Peinsipp zeichnete sich beim Schuss von Mrva durch eine Fußabwehr aus (50.). Auf der Gegenseite hatte auch St. Egydens Schweritz nicht viel Zeit zum Reagieren, als er einen scharfen Schuss von Kevin Senft unorthodox mit den Füßen klärte.
Nach genau einer Stunde begann die Zeit der Elfmetersituationen: Die erste in der 60. Minute, als Zoki Radulovic nach einer Hereingabe das Standbein weggezogen wurde. Schiri Toiflhart sah das Vergehen nicht. Die Situation sollte die klarste an diesem Tag gewesen sein. Die 63. Minute brachte eine Doppelchance: Zuerst wurde ein Schuss von Philipp Stögerer von einem Abwehrspieler abgeblockt, im Gegenzug vertändelte Mrva eine gute Möglichkeit leichtfertig. Es folgte Minute 64 und Elfersituation Nummer zwei: Diesmal riss ein St. Egydener bei einem Schussversuch die Hände hoch und wurde am Ellbogen getroffen. Kann man geben, muss man aber nicht! Dumm nur, dass St. Egyden mit der nächsten Gelegenheit zum 0:2 kam.
0:2 (65.): Außen schickt Mrva einen Volley zur Mitte, am langen Eck rutscht Schwarz in den Ball und befördert ihn ins lange Eck.
Zum Trotz folgte Elfersituation Nummer drei in der 67. Minute: Diesmal wurde Zoki Radulovic in guter Position von hinten gestoßen. Die zweitklarste Elfersituation des Tages, Schiri Toiflhart sah keinen Elfer und zeigte Radulovic Gelb. Nur drei Minuten später sorgte der Serbe für neue Spannung.
1:2 (70.): Zoki Radulovic wird an der Strafraumgrenze gefoult. Freistoß Pottschach, neben der St. Egydener Mauer verstellen mehrere Pottschacher St. Egyden-Keeper Schweritz die Sicht, sodass der platzierte Schuss von Radulovic genau ins Tormanneck passt.
Jetzt war Stimmung in der Bude. Pottschach konzentrierte nochmals alle seine Kräfte und drückte auf den Ausgleich. Nur, Chancen blieben Mangelware. Auf der Gegenseite bestrafte St. Egyden einen Pottschacher Fehler zur Entscheidung.
1:3 (79.): Thomas Rasner könnte den Ball zu Dominik Peinsipp zurückköpfen, entscheidet sich aber anders. El Shazli luchst ihm den Ball ab, serviert ihn Rottensteiner, der ansatzlos ins lange Eck abschließt.
Zwar probierte der SVSF (Harry Bock hatte die Viererkette längst aufgelöst) noch mal einiges, sollte aber zu keiner nennenswerten Chance mehr kommen. Um den bitteren Nachmittag komplett zu machen, kassierte Zoki Radulovic nach Elfmetersituation 4 (Minute 88, die am wenigsten klare Elfersituation) und vermeintlicher Kritik die gelbrote Ampelkarte.
Fazit: St. Egyden verdienter Sieger, weil sie vorne eiskalt ihre Topchancen nutzten und den Sieg an diesem Tag einfach mehr wollten als der SVSF. Beim SVSF fehlte neben Slobodan Mazic der allerletzte Biss, der allerletzte Punch, um die Partie zu reißen. Dazu leistete man sich mehr Fehler als der Gegner, was am Ende entscheidend war. Ein richtiges Problem ist diese Niederlage nicht, der Vorsprung ist noch beruhigend. Allerdings fehlen nächsten Samstag in Grünbach nicht nur Zoki Radulovic und Slobodan Mazic, sondern auch Martin Dorner (beruflich)…
SVSF: Peinsipp, Bock, Fahrner, Gaulhofer, D. Kleinander, Dorner, Orhan (46. Rasner), Marku, Senft (60. Wellisch), Radulovic, Stögerer.
Tore: 0:1 (34.); 0:2 (65.), 1:2 (70.FS) Radulovic (F: Radulovic), 1:3 (79.).
GK: Radulovic (67. Kritik+88. Kritik), Kleinander (91. Foul); St. Egyden (42. Unsportlichkeit, 87. Foul).
GR: Radulovic (88.).
SR Toiflhart: bei vier Elfersituationen kein Pfiff, zumindest beim ersten und möglicherweise beim dritten lag er falsch.
SVSF-Arena, 280 Zuschauer.
Fotos: Klaus Lechner und Günter Benisek.