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Kampfmannschaft

Harry und die starken Männer skrupellos

Harry und die starken Männer skrupellos

Ein Sonntag Nachmittag wie ein episches Gedicht: Der SVSF kam in Natschbach zu einem glatten 8:0-Auswärtskantersieg. Mit dem höchsten Sieg gegen Natschbach aller Zeiten gewann man die letzten vier Duelle mit insgesamt 21:0-Toren.

 

180 erwartungsfrühe Zuschauer (darunter fast 130 aus Pottschach!) waren Zeuge eines Gemetzels, das für die Natschbacher brutaler nicht ausfallen hätte können. Die einzigen, die wirklich dagegenhielten, waren ein paar Musikanten auf der Tribüne, die ihren Jungs mit Kampfmusik („Pippi Langstrumpf“ beim Einmarsch der Gladiatoren, danach „Schiff ahoi“ aus „Wickie und die starken Männer“) Mut einimpfen wollten. Den Rhythmus hatten die Natschbacher verloren, da hatte das Spiel noch gar nicht richtig begonnen. Mit dem Anstoß waren es die starken Männer rund um „Halvar“ Bock, die den Ton angaben und überfallsartig angriffen. Bis zur 20. Minute hätte Pottschach fünf Mal in Führung gehen können.

 

Minute 6: Flanke Slobodan Mazic, Kopfball Harry Bock freistehend, daneben. Minute 7: Wieder Flanke Slobodan Mazic, diesmal Zoki Radulovic mit dem Kopfball, und das aus noch klarerer Position. Erneut daneben! Minute 10: Ein Volley von Slobo Mazic klatscht an die Außenstange und raus. Minute 14: Zoki Radulovic mit dem Stangler auf Philipp Stögerer. Der vermeintliche Führungstreffer, nur nicht für Schiri Gwandner, der auf Abseits entschied. Und Minute 19: Daniel Kleinander mit einem Schuss, den Heimkeeper Posch zur Ecke abwehrte. Aus dem folgenden Corner fiel das längst überfällige 0:1.

0:1 (20.): Natschbach klärt den Eckball nicht. Slobodan Mazic mit der Hereingabe, der Harry Bock in der Mitte die richtige Richtung mitgibt. Goalie Posch ist noch dran, doch der Ball zappelt im Netz.

Gleich mit dem nächsten Angriff sauste ein Weitschuss von Slobodan Mazic am Kreuzeck vorbei (21.). Natschbachs Taktik, von hinten herauszuspielen, wurde von kollektiv pressenden Pottschachern ad absurdum geführt. Ein ums andere Mal erkämpfte sich der SVSF Ballbesitz und spielte dann schnell nach vor. So auch beim 0:2.

0:2 (32.): Ein Angriff über rechts außen. Slobodan Mazic schüttelt seinen Gegenspieler auf der Außenbahn ab, den Stanglpass nimmt sich Zoki Radulovic an, deckt die Frucht gut ab und legt dann für den heranbrausenden Erkin Orhan ab, der keine Probleme hat, einzuschießen.

Und noch vor dem Pausenpfiff war die Partie so gut wie entschieden.

0:3 (43.): Philipp Stögerer wird im Strafraum von den Beinen geholt. Glasklarer Elfer. Martin Dorner legt sich den Ball auf und verwandelt nach zuletzt erfolglosen Versuchen überraschend sicher.

Hälfte zwei begann offener. Pottschach weiter die Truppe, die den Ton angab, zum Unterschied zu den ersten 45 Minuten fehlte zwischendurch aber der letzte Biss und somit die Genauigkeit. Dennoch sollte nach zehn Minuten das 0:4 fallen.

0:4 (55.): Martin Dorner mit einem Pass über die Abwehr. Daniel Kleinander erläuft den Ball vor dem herauseilenden Goalie und überhebt diesen zum vierten Treffer.

Slobodan Mazic vergab nach Vorarbeit von Erkin Orhan eine weitere gute Chance (58.), ehe Natschbach nun seine beste Phase hatte. Sowohl in der 60. Minute (Kopacsi), als auch in der 70. Minute (Panholzer) konnte SVSF-Schlussmann Dominik Peinsipp beweisen, dass er ein guter Torhüter ist. Das Spiel plätscherte in dieser Phase dahin, auch der SVSF leistete sich in dieser Periode etliche schlampige Aktionen.

 

Erst im Finish legte die Bock-Elf nochmal einen Zahn zu. In den letzten 18 Minuten gaben sich auflösende Natschbacher zum Abschuss frei. Vier Chancen, vier Tore!

0:5 (72.): Daniel Kleinander schickt Erkin Orhan auf die Reise. Der schließt allein vor Goalie Posch überlegt ab.

0:6 (75.): Slobodan Mazic zieht zur Mitte, legt quer, Zoki Radulovic zieht ansatzlos ab. Der überhaupt nicht scharfe, dafür aber platzierte Schuss landet im Eck.

0:7 (79.): Zwei Natschbacher verlieren einen Ball. Peter Fahrner ist der Nutznießer, läuft noch ein paar Schritte mit dem Ball und schießt dann ins lange Eck ein.

0:8 (82.): Meni Marku mit netter Vorarbeit auf Erkin Orhan. Der setzt sich im Laufduell gegen Sieder durch und schießt dann wuchtig unter die Latte ein.

Ein Kopfball von Martin Dorner, der über´s Tor strich (84.) war die letzte Gelegenheit. Fazit: Pottschach um mindestens zwei Klassen besser. Mit dem offensiv ausgerichteten Pressing des SVSF war die Sieder-Elf völlig überfordert, dazu kam, dass man verletzungsbedingt schon zur Pause alle drei Wechsel durchführen musste. Besonders das Finish verlief äußerst bitter. Auf der anderen Seite muss man dem SVSF zu einer mannschaftlich starken Leistung gratulieren. Lediglich einige Phasen in Hälfte zwei waren nicht so nett anzusehen, ansonsten überzeugte die Truppe mit Ballsicherheit, entschlossenem Zweikampfverhalten und Spielwitz. So macht der SVSF Spaß. Das Formpendel schlägt eine Woche vor dem Stadtderby gegen ziemlich angeschlagene Ternitzer deutlich nach oben aus…

 

SVSF: Peinsipp, Bock, Fahrner, Gaulhofer, Kleinander, Dorner, Orhan, Marku, Mazic (78. Huber), Radulovic (76. Senft), Stögerer.

 

Tore: 0:1 (20.) Bock (A: Mazic), 0:2 (32.) Orhan (A: Radulovic), 0:3 (43.E) Dorner (F: Stögerer); 0:4 (55.) Kleinander (A: Dorner), 0:5 (72.) Orhan (A: Kleinander), 0:6 (75.) Radulovic (A: Mazic), 0:7 (79.) Fahrner (A: —), 0:8 (82.) Orhan (A: Marku).

 

GK: Natschbach (26. Foul, 84. Foul); Orhan (12. Foul), Bock (71. Kritik).

 

SR Gwandner: eher Durchschnitt, ein paar Mal war er schon sehr unsicher bei seinen Entscheidungen.

 

Speedway-Stadion Loipersbach, 180 Zuschauer.

Fotos: Günter Benisek.

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