Derzeit könnte man die Kampfmannschaft des SVSF Pottschach mit einer Pralinenschachtel vergleichen: Man kann sich nie sicher sein, was drin ist. Nach dem heroischen 2:1 über Grimmenstein bekleckerte sich die Bock-Truppe beim 4:3 in Willendorf nicht gerade mit Ruhm. Dennoch sackte man die drei Zähler ein. Damit darf der neue Spielertrainer seine weiße Weste anbehalten, das soll auch gegen seinen 100 Jahre alten Ex-Verein Neunkirchen so bleiben.
SVSF-Check
Beim 4:3 in Willendorf erlebten die Pottschacher Anhänger eine Achterbahn der Gefühle. Niemand, aber auch wirklich niemand hätte nach den ersten 20 Minuten vermutet, dass sich der SVSF noch so in die Bredouille bringen würde. 2:0 lag man vorne, dominierte das Spiel wirklich eindeutig. Die meisten rätselten nur mehr über die Höhe des Sieges. Denkste! Nur zehn Minuten später war der positive Eindruck der Anfangsphase völlig weggewischt. Ein schneller Konter nach unnötigem Ballverlust sowie ein direkt verwandelter Freistoß ließen die Brust der Willendorfer breiter werden. Beim SVSF machte sich plötzlich Unsicherheit breit. Am allerdeutlichsten merkte man das an der Performance der Defensivabteilung. Plötzlich brachte man sich mehrmals schwer in Bedrängnis, und das gegen das Ligaschlusslicht, das im Frühjahr 2013 zuvor noch ohne Torerfolg war. Gut, dass der SVSF jeweils nach dem Ausgleich der Willendorfer zurückschlagen konnte. Speziell Slobodan Mazic war wieder einmal nicht zu bremsen. Mit drei Toren und einem Assist war er hauptverantwortlich dafür, dass sich die Bock-Truppe am Ende doch durchsetzte. Zu bedenken gab am Ende das Zittern in den Schlussminuten, in denen es einige Male doch ziemlich brenzlig wurde. Schließlich rettete man den Vorsprung doch über die Zeit. „Kräftig durchatmen!“ hieß das Motto nach Anpfiff. Diese Woche kehrt der SVSF wieder auf vertrautes Land zurück. In der SVSF-Arena ist der SVSF seit zehn Spielen ungeschlagen. Dort startete Spielertrainer Harry Bock seine bisher erfolgreiche Ära als Trainer. Im Duell mit seinem Ex-Verein kehrt der zuletzt gesperrte Coach wieder ins Geschehen zurück. An Motivation wird es ihm nicht mangeln. Diese Motivation gilt es auch wieder, der Mannschaft einzuimpfen. Nach seiner fünften gelben Karte gesperrt sein wird Kapitän Bernhard Stix. Dafür wird Daniel Kleinander nach zwei Wochen Pause wieder mit von der Partie sein. Messi Lechner fehlte in Willendorf wegen einer im Spiel gegen Grimmenstein erlittenen Verletzung am Fuß.
Letzte Infos: Bock (nach Sperre wieder dabei), Radulovic (4GK/gefährdet), Stix (gesperrt), Helmut Ratzinger (4GK/gefährdet), Daniel Kleinander (wieder dabei), Markus Lechner (angeschlagen), Orhan (verletzt), Schnepp (verletzt), Januskovecz (verletzt).
Die besten Torschützen: Radulovic 15, Mazic 15, Stögerer 10, Bock 5, Egger 4, Orhan 4.
Die besten Assistgeber: Mazic 19, Radulovic 9, Orhan 8, Stix 5, Beisteiner 4.
Die bösen Buben: Bock (1GR/5GK), Stix (5GK), Radulovic (4GK), Ratzinger (4GK), Breitenecker (3GK), Orhan (3GK), Stögerer (3GK).
Die Noten vom Willendorf-Spiel: Mazic (1,63), Pink (1,75), Radulovic (2,00), Beisteiner (2,38), Benczik (2,38), Stix (3,00), Ratzinger (3,00), Egger (3,13), Stögerer (3,25), Graf (3,50), Breitenecker (4,13).
Neunkirchen-Check
Im Jahr 2013 begeht der SC Neunkirchen die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Vereinsjubiläum. Grund zum Feiern also, wäre da nicht die sportliche Erfolglosigkeit der Kampfmannschaft in den letzten Jahren. Über die Gründe soll hier nicht weiter geschrieben werden, der Blick ist nach vorn gerichtet. Im Winter wurde wieder einmal ein Neustart gewagt. An Stelle von Thomas Koglbauer übernahm Franz Hillebrand das Coaching der Mannschaft. In den ersten vier Spielen konnte der SC einen Sieg feiern (gegen Natschbach, zur Erinnerung: Pottschach schaffte gegen Natschbach nur ein Unentschieden), die drei anderen Partien wurden verloren. Die positive Stimmung war spätestens nach der ersten Halbzeit des Spiels gegen Schottwien passe´. Da gelang der Mannschaft fast gar nichts, Resultat war ein 0:3-Pausenrückstand, von dem sich die Mannschaft nicht mehr erholen konnte. Personell wird der gesperrte Andreas Buchleitner sowie der verletzte Rene Koglbauer abgehen. Pünktlich zum Pottschach-Spiel kehrt auch SVSF-Eigenbauspieler Stefan Seelhofer wieder in die Startelf zurück. Erwischt der SC einen guten Tag, rechnet man sich auch in Pottschach etwas aus…
Letzte Infos: Seelhofer (nach Sperre wieder dabei), Veizaj (fehlte zuletzt), Pürrer (verletzt), Buchleitner (gesperrt), R. Koglbauer (verletzt).
Die besten Torschützen: Horvath 6, U. Gültekin 4, O. Gül 3, Röckelein 3.
Die besten Assistgeber: Dancsok 2.
Die bösen Buben: Seelhofer (5GK), Demircan (1RK/2GK), O. Gül (1RK/2GK), Buchleitner (1GR/2GK), Kerschbaumer (1GR/2GK), Pürrer (1RK/1GR/1GK), V. Gül (3GK), A. Huseinovic (3GK).
Matchstatistik
13 Spiele, keine Niederlage: Auf der anderen Seite nur ein Sieg aus den letzten 10 Spielen. Die aktuelle Form der beiden Rivalen zeigt klar, wie die Favoritenstellung zu verteilen ist. Diese Papierform wurde schon im Hinspiel bestätigt. Damals konnte der Neunkirchner SC eine halbe Stunde Paroli bieten, ehe der SVSF Pottschach dann schnell Nägel mit Köpfen machte und am Ende einen 7:0-Kantersieg herausschoss. Es war der bisher höchste SVSF-Sieg, der höchste SC-Sieg datiert aus dem Jahr 1960 (1:7). Die letzten drei Duelle gingen alle an Pottschach. In der Gesamtbilanz könnte die Bock-Elf mit einem Sieg aufschließen.
SVSF-Form: Gesamt 9-4-0, Heim 5-5-0.
Neunkirchen-Form: Gesamt 1-1-8, Auswärts 0-0-3.
Alle Duelle
2012/13-A 7:0 (Mazic 2, Stix, Beisteiner, Orhan, Stögerer, Radulovic)
2009/10-A 2:1 (Mt. Hecher, Ceylan)
2009/10-H 4:1 (Mohr 2, Orhan, Stix)
2000/01-H 0:1 (—)
2000/01-A 2:2 (Lerchbacher 2)
1964/65-A 0:6 (—)
1964/65-H 0:1 (—)
1961/62-A 0:2 (—)
1961/62-H 2:1 (Dallner 2, Arbeiter)
1960/61-H 3:1 (Pichler, Posch, Arbeiter)
1960/61-A 0:0 (—)
1959/60-A 1:7 (Lamer)
1959/60-H 2:3 (F. Dorfstätter, E. Dorfstätter)
Gesamtbilanz
13 5-2-6 23:26 17
Heimbilanz
6 3-0-3 11:8 9
Schiri: Cindi.