Der 26. Oktober war ein guter Tag für den SVSF Pottschach, 8:2 gewann die Koglbauer-Truppe beim SV Bad Erlach. Klingt nach einem Superauftritt, war es aber nicht. Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen…
Wenn man etwas Überragendes finden will, muss man die ersten acht Minuten gesehen haben. Der SVSF startete wie aus der Pistole geschossen. In der 4. Minute eine weite Flanke von Erkin Orhan, der Heimkeeper will den Ball rauslassen, Slobo Mazic erläuft ihn noch vor der Cornerlinie und schießt den Ball ins Tor, frühes 0:1. Nur eine Minute später rettete ein Erlacher auf der Linie, als Philipp Stögerer (wieder nach Flanke von Orhan) den Torhüter überhob. Aus dem folgenden Corner fiel aber sogleich das 0:2 (6.): Cornerflanke auf´s kurze Eck von Erkin Orhan, Kopfball von Harry Bock, 0:2. Und bereits in Minute 8 stand es auch schon 0:3. Der Mann der ersten Minuten, Erkin Orhan, erkämpfte 30 Meter vor dem Tor einen Ball, zog ab, das Leder flog über den Goalie sehenswert zur Drei-Tore-Führung ins Netz.
Super Start, die meisten wähnten die Partie bereits im Trockenen. Irrtum! Schon in der 10. Minute stand es nur mehr 1:3. Einen scharfen Stanglpass konnte Christian Benczik nicht bändigen, Herrmann staubte ab. Mit dem Tor endete die Pottschacher Dominanz vorerst. Erlach kämpfte sich besser in die Partie, war nun halbwegs ebenbürtig. Der SVSF ließ schleifen, der Schlendrian riss ein, das äußerte sich in Unkonzentriertheiten im gesamten Spiel. Vor allem die Abwehr wirkte alles andere als sicher. Richtige Gefahr gab´s lange nicht für das Tor von Christian Benczik. In Minute 36 bot sich den Erlachern aber plötzlich die große Chance auf den Anschlusstreffer. Im Laufduell zwischen Patrick Weinzetel und Erlachs Weber kam´s zum Kontakt, Elfmeter, der Tscheche Malus verwertete, Benczik war mit den Fingern dran.
Vom SVSF kam vor der Pause offensiv nur mehr wenig. Noch vor dem 2:3 scheiterte Slobodan Mazic von halbrechts am Goalie (32.), und mit dem Pausenpfiff hätte Zoki Radulovic das 2:4 quasi erzielen müssen, zauderte aber am Elferpunkt zu lange, auch aus dem Nachschuss von Mazic wurde nichts. Pause! Halbzeit zwei begann praktisch erneut mit einem frühen Pottschacher Treffer. Philipp Stögerer war vor dem herauseilenden Torhüter am Ball, spitzelte den Ball (der nicht mehr zu erlaufen gewesen wäre) vorbei und wurde dann gefällt. Wieder Strafstoß. Zoki Radulovic traf etwas glücklich (unter dem sich werfenden Keeper) ins Netz, 2:4 (48.).
Am Charakter der Partie änderte sich nur wenig: Pottschach zu unkonzentriert, war sich seiner Sache zu sicher. Erlach gab sich nicht auf, zeigte Moral. In der 60. Minute traf Herrmann nach einem weiten Einwurf die Außenstange, je länger die Partie dauerte, desto mehr riskierten die Heimischen. Dem SVSF boten sich ordentliche Räume zum Kontern. Ein so ein Konter in der 67. Minute bedeutete das 2:5. Über Zoran Radulovic kam der Ball zu Erkin Orhan, der zog aus etwa 20 Metern ab, der Goalie parierte den Ball kurz, Philipp Stögerer stand goldrichtig und schoss zum fünften Tor ein.
Erlach warf weiter alles nach vor, in der 77. Minute konterte Pottschach erneut. Zoki Radulovic schickte Slobodan Mazic, der kam zum Pressball mit dem Heimkeeper, der Ball sprang hoch Richtung Tor und hatte soviel „Fett´n“, dass Mazic den Ball noch vor der Cornerlinie erlaufen konnte und per Hacke zum 2:6 einschoss. Spätestens jetzt war die Partie gelaufen, nur die Erlacher fanden sich nicht mit der Niederlage ab. Zwischen der 85. und 88. Minute kamen die Erlacher zu sage und schreibe vier Topchancen, ein oder zwei Tore hätten sie sich da gegen fahrlässige Pottschacher fast schon verdient. Zuerst scheiterte Malus nach einem Corner an Christian Benczik (85.), aus der folgenden Ecke traf Herrmann per Kopf die Latte (86.), gleich darauf wurde ein Erlacher nach einem Stanglpass im letzten Moment abgeblockt (87.) und Sekunden später rettete Benczik nach einem weiteren Stanglpass per Fußabwehr.
Erlachs Pulver war damit verschossen, der Akku leer. In der Nachspielzeit versetzte die Koglbauer-Elf den klinisch toten Erlachern den endgültigen Todesstoß. Zuerst spielte der eingewechselte Messi Lechner in der 89. Minute einen Konter nicht zu Ende. Dann aber das 2:7 in der 91. Minute: Konter Pottschach, Philipp Stögerer mit dem Querpass auf Bernhard Stix, der spielte den Torhüter aus und schoss ein. Und in der 93. Minute kam auch der ins Spiel gebrachte Gerhard Egger zu seinem Treffer. Einen Stanglpass von Bernhard Stix beförderte er am langen Eck ins Netz, Erkin Orhan hatte zuvor den Ball an der Cornerfahne super erkämpft.
Fazit: Keine Frage, 8:2 auswärts, das nehmen wir so mit. Nur waren die Erlacher sicher nicht um sechs Tore schlechter. Das Harakiri im Finish ließ die Erlacher am Ende ins offene Messer laufen. Pottschach kann man offensivtechnisch nichts vorwerfen, obwohl auch da manches besser hätte laufen können. Mängel waren am Nationalfeiertag vor allem in der Defensive zu notieren, das sah alles nicht ganz sicher aus. Ein stärkerer Gegner hätte diese Fehler sicher eiskalt bestraft. Zählen tut am Ende aber dennoch das Ergebnis, und das lässt positiv auf das letzte Heimspiel gegen Puchberg blicken. Da nicht dabei sein wird Harry Bock, der wegen Zeitschindens seine fünfte gelbe Karte kassierte.
Zum Abschluss auch noch ein absolutes Lob an den SVSF-Anhang. Etwa 130 Zuschauer waren bei nasskaltem Wetter mit dabei, davon waren sage und schreibe 100 Pottschacher mit dabei, die fast den ganzen Zuschauerbereich in Beschlag nahmen. Und obwohl es natürlich auch viel Grund zur Kritik gab, verdienten sich die Fans die acht Torjubel redlich. „Das war für euch, für eure Treue dem Verein gegenüber, für eure Unterstützung, die in dieser Region schwer wo zu finden ist und uns, den Verein SVSF Pottschach sehr stolz macht.“
Pottschacher Jubel nach dem Spiel
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Fotos: Günter Benisek, Sascha Weiß.